Wiener Rotes Kreuz
Weihnachtssanitäter im Einsatz
Wer am 24. Dezember schnell ins Spital muss oder Hilfe braucht, kann sich auf diese Weihnachtsengel verlassen.
WIEN/LANDSTRASSE/WIEDEN. Jedes Jahr stellt die BezirksZeitung einen Weihnachtsengel vor, der am Heiligen Abend für andere Menschen da ist. Heuer sind es sogar zwei: Alfred Gutmann und Sarah Hackenberg. Die beiden sind nicht nur ein Paar, sondern auch jedes Jahr am 24. Dezember als Rettungssanitäter des Wiener Roten Kreuzes im Dienst.
"Wir machen den Nachtdienst am Heiligen Abend gerne. Dazu tauschen wir extra mit Kollegen, die Weihnachten mit ihren Kindern verbringen wollen", erzählt Gutmann. Er ist seit sieben Jahren beim Wiener Roten Kreuz als Sanitäter tätig.
"Ich habe 2013 als Zivildiener beim Wiener Roten Kreuz angefangen, weil mein Vater an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist. Eigentlich bin ich gelernter IT- und Netzwerktechniker, aber nach diesem Schicksalsschlag wollte ich anderen Menschen helfen", erinnert sich der Sanitäter. Danach dauerte es nicht lange, bis er auch hauptberuflich zum Wiener Roten Kreuz wechselte.
Gute Weihnachtstradition
Seine Lebensgefährtin Sarah Hackenberg ist seit 2016 ehrenamtlich als Sanitäterin tätig. "Ich wollte eigentlich schon als kleines Kind zu einer Blaulichtorganisation. Aufgrund einer Vorgeschichte mit meinem Opa bin ich dann zum Roten Kreuz gekommen und habe innerhalb eines Jahres die Ausbildung zur Rettungssanitäterin absolviert", schildert sie.
Kurz nachdem sie mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit angefangen hatte, wurden sie und Gutmann ein Paar. Gefunkt hat es zwischen den beiden von Anfang an. Dementsprechend ist es für das Paar auch eine Art Tradition geworden, gemeinsam den Nachtdienst am 24. Dezember zu übernehmen.
"Das Besondere daran ist, dass das ganze Team Essen mitbringt und wir dann ein gemeinsames Weihnachtsmahl veranstalten, bevor wir mit unserer Schicht beginnen", erzählt Gutmann.
Kleine Geste, große Wirkung
Das, was sie während ihrer Schicht erleben, bezeichnen die beiden als "kleine Weihnachtswunder". So haben sie etwa vergangenes Jahr zwei hochschwangere Frauen zur Entbindung ins Krankenhaus gebracht.
"Sie haben dann auch beide am 24. Dezember ihre Kinder bekommen", so Gutmann. "Mir machen diese Nächte sehr viel Spaß. Man bringt hauptsächlich ältere und gebrechliche Menschen aus dem Pflegeheim für das Familienfest nach Hause und holt sie nach zwei, drei Stunden wieder ab."
Hackenberg nickt zustimmend: "Oder man zaubert der Oma, die Weihnachten alleine verbringt, hingefallen ist und nicht mehr aufstehen kann, ein Lächeln ins Gesicht, indem man ihr aufhilft, sich zehn Minuten lang mit ihr unterhält, ihr Essen aufwärmt und sich wieder von ihr verabschiedet", führt die Rettungssanitäterin weiter aus. "Es sind eben die Kleinigkeiten, die einem zu Weihnachten den Dienst verschönern."
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