Corona-Demonstration
Wiener Faschingsgilde distanziert sich von "Fasching-Spaziergang"
In den sozialen Medien wird für Sonntag, 7. Februar zum "größten Faschingsspaziergang, den die Welt je gesehen hat" aufgerufen. Dahinter steht allerdings eine Demonstration gegen die Maßnahmen der Regierung. Die Wiener Faschingsgilde distanziert sich eindeutig davon.
WIEN. Am Sonntag könnte es in der Wiener City wieder zu Tumulten kommen. Wie schon letztes Wochenende sind anscheinend auch am kommenden erneut diverse Aktionen geplant. Dieses Mal segelt man allerdings schon im Vorfeld unter "falscher Flagge". In den sozialen Medien werben diverse Posts für den "größten Faschingsspaziergang, den die Welt je gesehen hat".
Die Wiener Polizei ist informiert. "Wir haben zwar bereits aus den sozialen Medien Kenntnisse bezüglich eines 'Faschingsspaziergangs' erhalten, eine Versammlungsanzeige liegt uns jedoch noch nicht vor." Polizeisprecher Daniel Fürst konkretisiert die Thematik gegenüber der bz. "Allerdings gibt es eine 48h Frist um eine Versammlung anzuzeigen. Aufgrund des vorhandenen Zeitfensters können wir daher derzeit noch nicht ausschließen, dass eine entsprechende Versammlungsanzeige eingeht."
Faschingsgilde distanziert sich ausdrücklich
Brigitte Kreminger, Präsidentin des Landesverbandes Wien und Burgenland im Bund österreichischer Faschingsgilden ist darüber nicht gerade glücklich. Sie verwehrt sich nachdrücklich gegen die missbräuchliche Verwendung des Gedankens, der den Fasching ausmacht.
"Ich möchte ich mich im Namen aller Wiener Gilden als Präsidentin des Landesverbandes für Wien von jeder Veranstaltung beziehungsweise jedem Spaziergang mit Verkleidungen unter dem Motto “Fasching” distanzieren", stellt sie eindeutig klar.
Sie weist auch darauf hin, dass "die Faschingsgilden, die die Tradition des Faschings praktizieren und vorleben, für Veranstaltungen und Umzüge im Fasching strenge Auflagen seitens der Behörde zu erfüllen haben, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten." Diese Auflagen, so versichert Brigitte Kreminger, werden bei offiziellen Umzügen immer berücksichtigt und penibel eingehalten. Damit ist bei dem "Fasching-Spaziergang" vermutlich nicht zu rechnen.
Zum Abschluss will Brigitte Kreminger noch eines dezidiert festgehalten wissen: "Dass das Thema `'Fasching' gerade jetzt aufgegriffen wird, um Ansammlungen von Menschen beziehungsweise Kindern unter diesem Motto, egal wo auch immer, zu bilden, entbehrt sich jeder von uns gelebten Tradition, jeder Grundlage und jeder Akzeptanz!"
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