20. August 2015: 4.700 Kilometer
Kleines Rätsel zum Einstieg: Was haben Kaugummi-Automaten, senegalesische Fischer und verdreckte Fahrräder miteinander zu tun? Auf den ersten Blick genau gar nix. Auf den zweiten Blick sieht man sich allerdings mit dem (bisherigen) Grünen-Wahlkampf konfrontiert.
Klingt komisch, ist aber so: Eva Glawischnig will Kaugummi-Automaten verbieten - und sei es nur der eine böse auf dem Schulweg ihres Kindes. Böse ist auch die EU: 600.000 Fischern aus dem Senegal hat diese nämlich durch den Kauf von Fischereilizenzen die Lebensbasis entzogen. Geht gar nicht, meinen die Grünen. In Sachen dreckige Fahrräder sei aber die Hitze schuld an allem übel: Die neu markierten Wege würden dadurch abfärben, so besorgte Radler. Autsch - blaues Auge für die Grünen von deren Lieblingslobby.
Der rote, pardon grüne Faden im Wahlkampf ist bisher für die Wiener wohl thematisch noch nicht ersichtlich. Verbote von einer Partei, die ohnehin gerne als Gutmensch-Zusammenschluss belächelt wird? Internationale Wirtschaftsprobleme statt Verständnis für Flüchtlingsthematik in den Bezirken und dann auch noch dieser Radl-Faux pas? Naja.
Sicher, „unsere Jobs für unsere Leut“ muss es nicht immer sein. Aber da die Wiener Bevölkerung aufgrund der derzeit (noch) bestehenden SPÖ-Koalition eher angesäuert denn enthusiasmiert ist, wäre Schützenhilfe für die Grünen von Bundesebene durchaus abgebracht. Denn ob man potentielle Wähler mit Themen, die wie der Senegal 4.700 Kilometer weit weg von Wien sind, abholen kann, ist fraglich. Bürgernähe sieht halt tatsächlich anders aus.
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