Nepp-Forderung
Bundesheer sieht Assistenzeinsatz in Wien nicht durchsetzbar

Soldaten in Wien sieht man vor allem am Nationalfeiertag. FPÖ Wien-Obmann Dominik Nepp fordert jedoch generell 100 Soldaten für die Sicherheit in der Stadt bereitszustellen. | Foto:  ALEX HALADA / picturedesk.com
4Bilder
  • Soldaten in Wien sieht man vor allem am Nationalfeiertag. FPÖ Wien-Obmann Dominik Nepp fordert jedoch generell 100 Soldaten für die Sicherheit in der Stadt bereitszustellen.
  • Foto: ALEX HALADA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Johannes Reiterits

Der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp lässt in einem Interview aufhorchen. Er fordert einen Assistenzeinsatz durch Soldatinnen und Soldaten, um für mehr Sicherheit in Wien zu sorgen. In Bundesheerkreisen mangelt es jedoch an Vorstellungskraft, wie das einforderbar sein soll.

WIEN. Das Gesicht der FPÖ-Wien, Parteiobmann Dominik Nepp, ist für markante Sprüche und Forderungen bekannt. Besonders in Wahlkämpfen läuft er zu Hochtouren auf. In einem Interview mit "ORF Wien" lässt er mit einem besonderen Begehren aufhorchen. Aufgrund der Sicherheitslage solle Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die nötigen Schritte einleiten, um einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres anzufordern.

"Der Landeshauptmann hat über den Polizeipräsidenten der LPD Wien die Möglichkeit, einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres in Wien anzuordnen, wenn die öffentliche Ordnung und die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden können", erklärt der FPÖ-Obmann.

FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp fordert einen Assistenzeinsatz des Bundesheers. | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp fordert einen Assistenzeinsatz des Bundesheers.
  • Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Barbara Schuster

Orte für solch eine Unterstützung durch Soldaten gäbe es zur Genüge, wie man bei der Partei auch noch einmal via Aussendung versichert: "Reumannplatz, Handelskai, Praterstern, Am Spitz Floridsdorf, entlang der Linie U6". All dies wären "Kriminalitäts-Hotspots".

Durchsetzung wird bezweifelt

In Bundesheerkreisen bezweifelt man die Machbarkeit dieses Vorstoßes jedoch entschieden, wie man gegenüber MeinBezirk erklärt: "Grundsätzlich regelt die Bundesverfassung solche Assistenzeinsätze. Hier ist genau geregelt, dass Länder und Gemeinden bis zu 100 Assistenzkräfte anfordern dürfen. Alles darüber muss auf Forderung der Bundesregierung geschehen."

Beim Bundesheer verweist man an die Polizei samt Spezialkräften. Diese wären für die innere Sicherheit zuständig. | Foto: Max Spitzauer/MeinBezirk
  • Beim Bundesheer verweist man an die Polizei samt Spezialkräften. Diese wären für die innere Sicherheit zuständig.
  • Foto: Max Spitzauer/MeinBezirk
  • hochgeladen von Johannes Reiterits

Es ist wohl daher auch nicht verwunderlich, dass Nepp genau diese Maximalzahl von 100 Soldatinnen und Soldaten fordert. Wie viel diese Zahl an Zusatzkräften überhaupt im großen Stadtgebiet in der Praxis bringen würde, stellt man jedoch beim Heer infrage.

Begründung ebenfalls fraglich

Noch mehr Vorstellungskraft brauche es allerdings, wenn es darum geht, einen solchen Assistenzeinsatz überhaupt ins Rollen zu bringen. "Im Begehren muss zwingend und klar begründet werden, warum nur das Bundesheer für solch einen Einsatz geeignet ist und daher benötigt wird. Und klar ist: Für die innere Sicherheit ist die Polizei zuständig, daher gibt es bereits eine Organisation mit dieser konkreten Aufgabe", sagt ein Experte aus dem Heer gegenüber MeinBezirk.

Klassisch kennt man die Assistenzeinsätze vom Bundesheer nach Unwetterereignissen. | Foto: Jägerbataillon 19/Schabhüttl
  • Klassisch kennt man die Assistenzeinsätze vom Bundesheer nach Unwetterereignissen.
  • Foto: Jägerbataillon 19/Schabhüttl
  • hochgeladen von Michael Strini

Auch aus der Vergangenheit gibt es Beispiele, bei denen Assistenzwünsche an der Kompetenzverteilung gescheitert sind. So hätten steirische Apfelbauern aufgrund der zu großen Erntemengen beim Heer um Unterstützung angefordert. Das Obst wäre ansonsten verfault, da man die schieren Massen an Äpfeln nicht alleine hätte sammeln können. Hier lehnte das Heer jedoch ab, da es andere Kräfte gab, die diese Aufgabe hätten übernehmen können.

Weitere Themen:

Nepp schlägt Bundesheer-Soldaten auf Wiens Straßen vor

Zwei Auseinandersetzungen mit Messern an einem Tag in Wien
Soldaten in Wien sieht man vor allem am Nationalfeiertag. FPÖ Wien-Obmann Dominik Nepp fordert jedoch generell 100 Soldaten für die Sicherheit in der Stadt bereitszustellen. | Foto:  ALEX HALADA / picturedesk.com
FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp fordert einen Assistenzeinsatz des Bundesheers. | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
Beim Bundesheer verweist man an die Polizei samt Spezialkräften. Diese wären für die innere Sicherheit zuständig. | Foto: Max Spitzauer/MeinBezirk
Klassisch kennt man die Assistenzeinsätze vom Bundesheer nach Unwetterereignissen. | Foto: Jägerbataillon 19/Schabhüttl

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Foto: Bestattung Himmelblau
10

Himmelblau Bestattung
Dem Tod im Leben seinen Platz einräumen

Die eigene Sterblichkeit - ein Thema, das zunächst unangenehm wirken mag, das man gerne zur Seite schiebt und das bis heute als gesellschaftliches Tabu verankert ist. Bis man plötzlich damit konfrontiert wird. Ein geliebter Mensch stirbt, eine Pandemie wirft jahrelang Fragen über Gesundheit und Tod auf, Angehörige erkranken und beginnen ihren Abschied vorzubereiten. Die eigene Vergänglichkeit tritt vermehrt in unser Bewusstsein. Österreichs größtes privates Bestattungsunternehmen Himmelblau...

  • Wien
  • Unternehmen im Blickpunkt

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.