Omikron Welle
Corona-Regeln im Kindergarten gelockert
Ab sofort gelten neue Corona-Regeln in den Wiener Kindergärten. Mussten früher Kindergartengruppen bereits nach nur einem bestätigten Infektionsfall geschlossen werden, wird nun erst nach zwei Fällen zugesperrt.
WIEN. Während die Omikron-Welle über Österreich und Wien zieht, sorgte sich Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bereits am Montag, 17. Jänner, um die Betreuung von Kindergartenkindern. Denn in Wien mussten immer mehr Gruppen wegen Coronafällen geschlossen werden. Zuletzt stieg die Zahl an geschlossenen Gruppen über das Wochenende auf 174 in 146 Kindergarteneinrichtungen.
Mit einer Lockerung der Maßnahmen durch das Gesundheitsministerium am Dienstag, 18. Jänner, soll die Situation nun deutlich entschärft werden. Denn nun wird eine Gruppe erst ab zwei Infektionsfällen dicht gemacht.
Wien hat bereits gelockert
Dem zuvor gegangen war in der vergangenen Woche bereits eine Verkürzung der Sperrdauer. Bei Corona-Fällen wird eine Gruppe nur noch für fünf Tage, statt bisher zehn Tage, geschlossen. Gleichzeitig trat mit dieser Lockerung auch die Regel in Kraft, dass ab einem Infektionsfall alle anderen Kinder in der Gruppe nach Hause geschickt werden mussten - dies ist nun mit der neuen "Zwei Fälle"-Regeländerung wieder gefallen.
„Das Gesundheitsministerium hat klargestellt, dass österreichweit erst ab zwei Fällen geschlossen wird. Das machen wir in Wien jetzt auch so, was ich sinnvoll erachte für die Kinder“, äußert sich Bildungsstadtrat Wiederkehr zur Regeländerung in einem Interview mit dem ORF Wien.
Corona-Tests bei Kindergartenkinder weiter freiwillig
Was die Tests unter den Kindern angeht, so sieht Bildungsstadtrat Wiederkehr die Freiwilligkeit als richtiges Mittel zur Eindämmung der Pandemie in den Kindergärten. Eine Testpflicht gibt es bei den Kleinen derzeit noch nicht, das soll laut dem Stadtrat auch so bleiben, denn man möchte das Personal nicht zu sehr belasten.
Diese Teststrategie, und die neue "Zwei-Fälle"-Regel, erachtet wiederum die Personalvertreterin Judith Hintermeier als nicht sinnvoll. Für die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen wäre es besser gewesen, die Gruppen weiterhin bereits ab einem Infektionsfall zu schließen, erklärt sie: „Sie (Pädagoginnen und Pädagogen, Anm. Red.) können sich immer noch anstecken und fühlen sich überhaupt nicht geschützt, sondern ignoriert und im Stich gelassen.“
Man fordert daher einheitliche Regeln beim Testen in den Kindergärten, „da brauchen wir die Mithilfe von den Eltern, weil das ist etwas, das wir als Personal alleine nicht stemmen können.“
Auch Kleinkinder sollen gurgeln
Die Stadt Wien setzt in der Zwischenzeit auf Gurgeltests - auch für Kleinkinder. Der für Tests zuständige Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte in einem Standard-Interview, dass die als Lutscher-Test bekannte Alternative nämlich nicht die nötigen Qualitätsstandards der Stadt Wien erfüllen würden. Ab dreieinhalb Jahren seien Kinder imstande die Methode des Gurgeltests korrekt durchzuführen, jüngeren Kindern müsste meist noch ein PCR-Abstrich genommen werden.
Die Stadt versucht aber gerade einen eigenen PCR-Lollipop-Test für größere Personengruppen zu entwickeln. Wie lange das aber noch dauert, ist fraglich - denn man arbeitet bereits schon seit Monaten daran.
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