U-Bahn-Ausbau U2xU5
Die Finanzierung für die zweite Ausbaustufe steht
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Finanz- und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) luden zur Pressekonferenz ins Infocenter U2xU5. Der Grund: Stadtregierung und Bund haben sich über die Finanzierung der zweiten Stufe des U-Bahn-Ausbaus geeinigt.
WIEN. Was lange währt, wird endlich gut: Während schon eifrig an der neuen U5 und der Verlängerung der U2 gebaut wird, wusste man bislang nicht, wie es mit der zweiten Ausbaustufe aussieht. Diese sieht vor, dass die türkise Linie bis nach Hernals und die violette Linie bis zum Wienerberg fahren soll. Der Plan war da, offen war aber die Finanzierung, da sich der Bund traditionell zu 50 Prozent an den Kosten beteiligt.
Die Verhandlungen liefen seit geraumer Zeit, jetzt haben sich Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) geeinigt. "Mit der Einigung über die Finanzierung der weiteren Ausbauphase der Wiener U-Bahn ist die Weiterführung des Öffi-Ausbaus U2xU5 gesichert. Insgesamt werden die Stadt Wien und der Bund in den nächsten Jahren rund 6 Mrd. Euro in den U-Bahn-Ausbau U2xU5 nach Hernals und zum Wienerberg investieren", freut sich Hanke. Die Investitionen werden wie bisher im Verhältnis 50:50 zwischen Stadt und Bund aufgeteilt.
„Es freut mich sehr, dass wir zu einer fairen Einigung zwischen Stadt Wien und dem Bund gekommen sind, die den U2xU5-Ausbau bis nach Hernals und bis zum Wienerberg im Süden Wiens sichert. Alle Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel sind eine kraftvolle Klimaschutzvorsorge mit direktem Mehrwert für die Wirtschaft", so Hanke. Immerhin sichert der U-Bahn-Bau laut Hanke rund 30.000 Arbeitsplätze in Wien und soll gleichzeitig bis zu 75.000 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht der Umweltleistung eines Waldes mit 6 Millionen Bäumen auf einer Fläche der gesamten Donaustadt, oder der Bezirke 1 bis 11 zusammengerechnet.
So geht es weiter
Die Planungen für die zweite Ausbaustufe von U2xU5 liegen derzeit noch bei der MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung. Sobald diese abgeschlossen sind, werden sie den Wiener Linien übergeben. "Dann kann mit der Detailplanung und mit den Ausschreibungen für die Bautätigkeiten gestartet werden", so Hanke.
Die U2 wird in der zweiten Baustufe vom Matzleinsdorfer Platz über die Gußriegelstraße bis zum Wienerberg verlängert. Durch den Ausbau der U2 und der U5, der zwischen 2032 und 2035 fertig werden soll, wächst das U-Bahn-Netz um 11 Kilometer und zwölf neue Stationen. „Mit der Kofinanzierung der U-Bahn nimmt der Bund seine Verantwortung wahr. Die Erwartungshaltung ist, dass dieses Großprojekt nicht nur ökologisch, sondern auch budgetär mehr Nachhaltigkeit bringt“, so Blümel. Die sechs Milliarden Euro sind als Kostendeckel fixiert, rund zwei Milliarden fließen in die erste Phase und vier in die zweite Ausbaustufe.
Verbesserung für Hernals und den Wienerberg
Was die Hernalser besonders freuen wird: Nicht am Elterleinplatz, sondern bei der S-Bahn-Station Hernals soll zwischen 2032 und 2035 die Endstation der vollautomatisierten U5 in Betrieb gehen. Damit entsteht hier ein hochwertiger Nahverkehrsknoten für einen der am dichtesten bebauten Bereiche Wiens mit künftig 32.000 Einwohnern in Gehdistanz. Die Bim-Linie 43, die eines der höchsten Fahrgastaufkommen Wiens besitzt, wird durch die U-Bahn deutlich entlastet. Ein weiterer Pluspunkt: Die neue Anbindung soll für mehr Tempo Richtung Innenstadt sorgen und die Fahrtzeit vom Elterleinplatz bis Karlsplatz halbieren. Übrigens: Die neue Trasse verläuft in Tieflage, die Gesamtlänge beträgt rund vier Kilometer.
Aber auch auf den Süden Wiens, genauer gesagt den Wienerberg, wird nicht vergessen. Die U2 wird in der zweiten Ausbaustufe um die Stationen Gußriegelstraße und Wienerberg verlängert. Bei der U2-Gußriegelstraße entsteht eine Anbindung an die Bus-Linie 5A. Vom bereits der bereits in Bau befindlichen Station Matzleinsdorfer Platz - geplante Fertigstellung ist 2028 - geht es ausschließlich in Tunnelstrecken zwei Kilometer bis zum Wienerberg.
Im 7. Bezirk beginnt bereits im Oktober die Bauphase 3. Die Wiener Linien werden damit bereits im ersten Quartal 2022 mit den Bohrpfahlarbeiten fertig – drei Monate früher als geplant. "Wir freuen uns natürlich darüber, wenn Bauarbeiten pünktlich oder sogar früher als geplant abgeschlossen werden können. Der Öffi-Ausbau U2xU5 ist das größte Klimaschutzprojekt der Stadt und ein echtes Jahrhundertprojekt. Dafür müssen kilometerlange Tunnelröhren gegraben und neue Stationen gebaut werden. Die geplante Inbetriebnahme der U5 im Jahr 2026 und der U2 im Jahr 2028 bleibt unser Ziel", zeigt sich Hanke zuversichtlich.
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