FPÖ Wien Sujet gegen Ludwig
Rechtliche Schritte wegen "Räuber Rathausplatz"
Der Verlag, in dem das Kinderbuch "Räuber Hotzenplotz" erscheint, prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die FPÖ Wien. Der Grund: Man hat das Buch samt Cover als Vorlage für ein Sujet gegen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verwendet. In der FPÖ Kampagne ist dieser der "Räuber Rathausplatz".
WIEN. Kreativität pur oder doch ein mutmaßlicher Klau eines beliebten Kinderbuchs samt Cover? Die FPÖ Wien hat am Freitag, 21. April, eine neue Kampagne präsentiert. Den "Räuber Rathausplatz".
Auf einer eigenen Website wird Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) als "Räuber" dargestellt. Plötzlich schaut eine Karikatur des Wiener Stadtchefs hinter einem Lattenzaun hervor. Der Grund für das Sujet wird per Schriftzug darüber präsentiert. Denn hier steht etwa "Mieten steigen weiter", "Preisexplosion bei der Fernwärme" oder "Alle städtischen Gebühren werden regelmäßig erhöht". Des "Raubes" bezichtigt werden die Freiheitlichen selbst: es könnte rechtliche Konsequenzen für die FPÖ Wien wegen der Verwendung des Sujets geben.
Prüft "rechtliche Schritte"
Während die SPÖ Wien den Angriff auf Ludwig mit "kein Kommentar" bewertete, sieht man beim deutschen Thienemann-Esslinger Verlag das Sujet schon kritischer. Das Kinderbuch "Räuber Hotzenplotz" erscheint in dem Kinderbuchverlag samt dazugehörigem Coverbild, an dem der "Räuber Rathausplatz" angelehnt ist.
In einer Aussendung heißt es, der Verlag habe "mit großem Befremden feststellen müssen, dass die Wiener FPÖ sich in ihrer Kampagne ,Räuber Rathausplatz' des ikonischen Covermotivs von Otfried Preußlers Kinderbuch ,Der Räuber Hotzenplotz' bedient, das von F.J. Tripp gezeichnet wurde."
Sowohl der Verlag als auch der Urheber distanzieren sich von der "nicht genehmigten Nutzung" des Bildes. Außerdem weist man die "politische Vereinnahmung zurück. Zudem verwahren sich Verlag und Urheber dagegen, dass auf dem Rücken sehr beliebter und bekannter Kinderbuchfiguren politische Ränke geschmiedet werden. Der Verlag prüft im Moment rechtliche Schritte", teilt man mit.
Die FPÖ hingegen bleibt hartnäckig bei ihrem Sujet: "Wir bleiben selbstverständlich bei unserer satirischen Kampagne, weil SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig mit den Gebührenerhöhungen, den Mieterhöhungen im Gemeindebau, der Verdoppelung der Fernwärmepreise, der Anhebung der Strom- und Gaspreise und weiteren Teuerungen das Leben für immer mehr Wienerinnen und Wiener unleistbar macht", teilt FPÖ-Wien Chef Dominik Nepp per Aussendung mit.
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