"Wiederverwenden statt wegwerfen"
Wiener Reparaturbon geht in nächste Runde
Der Wiener Reparaturbon geht in die nächste, vierte Runde. Ab dem 21. Oktober werden erneut 50 Prozent der Bruttoreparaturkosten bis zu 100 Euro gefördert. Auch Kostenvoranschläge werden bis zu 55 Euro zur Gänze finanziert. MeinBezirk.at bringt die Details.
WIEN. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) befindet sich an der Kassa eines Puppenreparaturgeschäfts und hält die reparierte Mädchenpuppe "Nini" in der Hand. Er erzählt, dass die Puppe mit schwarzen Lockenhaaren zuerst von ihm, dann von seinen zwei Schwestern und anschließend von den Töchtern benutzt wurde. Jetzt hat die Puppe ein neues Leben erhalten.
Das ist auch bald günstiger mit anderen Sachen möglich, die repariert werden können. Denn der Wiener Reparaturbon geht in die nächste, vierte Runde. Czernohorszky nutzte die Gelegenheit mit der reparierten Puppe und stellte beim "Puppendoktor" in der Wiener Innenstadt die Förderung der Stadt Wien vor: Ab dem 21. Oktober werden 50 Prozent der Bruttoreparaturkosten bis zu 100 Euro sowie Kostenvoranschläge zur Gänze bis zu 55 Euro gefördert.
Für Klima, Wirtschaft und Geldbörserl
Das Projekt sei ein "Gewinn für Klima, die lokale Wirtschaft und auch das Geldbörsel der Wienerinnen und Wiener", sagt er. Bislang hat die Aktion, die im Herbst 2020 startete, rund 35.000 Gegenstände "gerettet" und 2.700 Tonnen CO₂ laut Stadt eingespart. "Eine kleine Rechnung: Wenn man bedenkt, dass ein Hektar Wald 13 Tonnen CO₂ einspart und durch den Bon wurden 207 Hektar Wald eingespart, ist das so groß wie Margareten", erklärt der Stadtrat.
Und weiter: "Viele Dinge, mit denen wir sentimentale Gefühle verbinden, müssen wir nicht wegschmeißen, sondern sie kann man reparieren. So habe ich es auch mit meiner Puppe Nini gemacht".
Umweltschutz-Abteilungsleiter Michael Kienesberger sagte, dass der Wiener Reparaturbon "die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz gleichermaßen" unterstütze und mit ihm wird das Reparieren "nachhaltiger und finanziell attraktiver". Auf die Frage, warum es zusätzlich zum Reparaturbonus der Klimaschutzministeriums (nur für Elektrogeräte) einen Wiener Bon gibt, sagt Czernohorszky, dass mit der Rettung eines Handys etwa sieben Kilogramm CO2 eingespart werden, "beim Radl sind es 20 Kilogramm".
Die Details
Und wie sieht der Wiener Reparaturbon aus? Ab dem 21. Oktober wird der Bon zum Download bereitgestellt. Auf der Seite mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon muss man sich registrieren bzw. anmelden, der Bon kann dann heruntergeladen und gleich bei der Beauftragung der Reparatur eingelöst werden. Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Bruttoreparaturkosten bis zu einem maximalen Förderbeitrag von 100 Euro. Falls sich eine Reparatur doch nicht mehr rentieren sollte, übernimmt der Bon die anfallenden Kostenvoranschläge bis zu 55 Euro zur Gänze.
Der Bon kann bei allen teilnehmenden Betrieben eingelöst werden, die Teil des Reparaturnetzwerks Wien sind. Für die Registrierung ist ein Stadt Wien-Konto mit verifizierter E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer erforderlich, wodurch eine Registrierung durch Dritte verhindert wird. Ausgeschlossen ist die Reparatur von Elektrogeräten, denn diese werden durch den österreichweiten Bundesreparaturbonus abgedeckt.
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