Bundesliga
Strenge Strafen für Rapid nach Wiener Derby-Skandal
Wie angekündigt hat sich die Bundesliga nach dem Rapid-Eklat beim vergangenen Wiener Derby unter die Lupe genommen und das Strafmaß für die involvierten Spieler und Funktionäre festgelegt. Alle Beteiligten erhalten saftige Sperren, der Club selbst einen bedingten Punkteabzug. Die Hütteldorfer sprechen von "äußerst harten" Beschlüssen.
WIEN. Der SK Rapid ist nach den beleidigenden und teils homophoben Entgleisungen im Anschluss nach dem Sieg beim 342. Wiener Derby gegen Erzrivalen Austria Wien von der Admiral-Bundesliga streng bestraft worden.
Der Strafsenat sprach am Montag gegen alle involvierten Funktionäre und Spieler unbedingte Sperren aus und belegte den Club selbst mit einem bedingten Abzug von drei Punkten. Betroffen sind Geschäftsführer Steffen Hofmann, Co-Trainer Stefan Kulovits sowie Guido Burgstaller, Marco Grüll, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann und Niklas Hedl.
Und so sehen die einzelnen Strafen der involvierten Personen aus: Hoffmann erhielt wegen Ehrverletzung (Paragraf 111) eine Funktionssperre von zwei Monaten, davon ein Monat bedingt. Kulovits bekam wegen Diskriminierung (112) eine dreimonatige Funktionssperre.
Aderlass beim nächsten Bundesliga-Spiel
Härter fiel das Strafmaß für die Spieler aus: Burgstaller und Grüll wurden wegen Diskriminierung für sechs Pflichtspiele gesperrt (drei unbedingt), Thorsten Schick wegen desselben Delikts fünf Spiele (zwei unbedingt). Maximilian Hofmann und Torhüter Niklas Hedl wurden wegen Verletzung des Fair-Play-Gedankens (111a) für drei Spiele gesperrt, eines davon unbedingt. Darüber hinaus nehmen alle sieben Rapidler an Workshops zum Thema Diskriminierung teil.
Damit fehlen Rapid beim nächsten, entscheidenden Spiel um den Einzug in die Meistergruppe am Sonntag (10. März) bei Austria Klagenfurt gleich fünf Stammspieler. Kapitän Burgstaller und Torjäger Grüll fehlen Rapid sogar bis in den April.
"Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen. Sowohl der SK Rapid als auch die Spieler haben glaubhaft dargelegt, dass ihnen die Vorkommnisse sehr leid tun. Der Senat 1 hat das bei seiner Strafzumessung entsprechend gewürdigt, indem bei sämtlichen Beteiligten mit teilbedingten Strafen vorgegangen ist. Zu betonen ist allerdings, dass der vorgegebene Strafrahmen bei diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen einerseits die Schwere der Vergehen dokumentiert und andererseits auch die Intention des Fußballgesetzgebers verdeutlicht, dass derartige Vorkommnisse entschieden zu verhindern sind. Der Maßnahmenkatalog des SK Rapid wurde dabei ebenso positiv beurteilt wie die Bereitschaft der Spieler, an solchen bewusstseinsbildenden Workshops aktiv teilzunehmen", hieß es in der Bundesliga-Mitteilung.
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