Aus Dots-Gruppe
Ehemaliges Wiener Unternehmen von Martin Ho insolvent
Über ein ehemaliges Unternehmen der Dots-Gruppe des Szenegastronom Martin Ho wurde am Mittwoch ein Konkursverfahren eröffnet. Fast 690.000 Euro Schulden bei 75 Gläubigern haben sich angehäuft.
WIEN. Wie unter anderem der Kreditschutzverband 1870 (KSV 1870) ausweist, steht es um die "Bao Lynn Flowers GmbH" finanziell nicht gut. Am Mittwoch, 3. Jänner 2024, wurde demnach ein Konkursverfahren beim Handelsgericht Wien eröffnet.
Die Firma mit dem englischen Namen wurde laut KSV1870 zuvor unter den Namen "Dots City Restaurant", "Dots Nussdorf Restaurant GmbH", "Dots Restaurant GmbH" und bis zur letzten Umbenennung als "Dots Nussdorf GmbH" geführt. Sie stammt also aus der Firmengruppe Dots von Szenegastronom Martin Ho. Derzeit befindet es sich jedoch im 100-prozentigem Eigentum eines anderen Geschäftsführers.
Laut Iris Scharitzer vom österreichischen Verband für Creditreform (ÖVC) wurde am Wiener Handelsgericht aufgrund eines Eigenantrages das Konkursverfahren eröffnet.
Auffälligkeiten wegen Arbeitnehmern
Zuletzt war das Unternehmen laut ÖVC in der Branche Personalverwaltung und Vermittlung tätig. Die Hauptinsolvenzursache liegt laut Angaben der Schuldnerin in der fehlenden Betriebsstätte. Auch eine neue kann ohne große finanzielle Mittel nicht mehr angemietet werden. 75 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen, eine Sanierung ist nicht möglich, heißt es. Man habe Schulden über 688.737,38 Euro angehäuft.
Es gebe jedoch etwas, was bei dem Akt heraussteche, so Scharitzer: "Auffällig ist unter anderem, dass seit dem 1. Januar 2023 insgesamt 78 Beschäftigte aus verschiedenen Unternehmen der Dots-Gruppe die Arbeitsrechtsberatung der AK Wien in Anspruch genommen haben."
AK berichtete bereits über Firma
Die Arbeiterkammer (AK) Wien rief erst Ende Dezember eine Pressekonferenz aus, in der es um mutmaßlich ausstehende Entlohnungen von Mitarbeitenden aus der Dots-Gruppe gehe. Darin wirft die Kammer der Gruppe auch vor, dass man bewusst Unternehmen in die Insolvenz abstoße. Auch die "Bao Lynn Flowers GmbH" wurde als Beispiel dafür genannt. Laut den damals genannten AK-Informationen wären diese Umwicklungen in andere Firmen mit anderen Gesellschaften erst im November 2023 geschehen.
Ludwig Dvořák von der AK Wien erklärte damals den Verdacht: "Die Strategie hinter den dubiosen Vorgängen ist offenbar, offene Entgeltansprüche auf die Allgemeinheit abzuwälzen, sich der unternehmerischen Verantwortung zu entziehen und mithilfe eines zweifelhaften Geschäftspartners die von allen Vermögenswerten und Beschäftigten ´befreiten´ Gesellschaften in den Konkurs zu schicken." Man wolle daher gegen die Dots Gruppe rechtlich vorgehen.
Diese wiederum wies alle Vorwürfe zurück, Martin Ho sei zudem nicht mehr im operativen Geschäft der Dots Gruppe tätig. Man konterte ebenso mit der Prüfung von rechtlichen Schritten gegen die AK Wien nach dem Auftauchen der Vorwürfe.
Mehr dazu:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.