Altes Handwerk wird wieder lebendig

- Handwerksmarkt XL im Klosterhof: Leben und Arbeiten wie in alten Zeiten!
- hochgeladen von Michaela Seyer
Über sehr guten Publikumszuspruch erfreute sich der Korb- und Handwerksmarkt XL zu Maria Himmelfahrt in Schönbach.
SCHÖNBACH (ms). Franz Höfer kennt sich gut aus mit der Organisation von Handwerkermärkten. Das macht er schon gut 15 Jahre. Und er hat ein Gespür dafür, was die gezielte Auswahl der Aussteller angeht. „Wir wollen den Besuchern in jedem Jahr auch wieder Neues bieten“, sagt der Obmann des Erlebnismuseumsvereins. Es gab somit wieder viel zu entdecken in Schönbach: Vom Korb flechten bis Seifen sieden und Holztram hacken, von Wolle spinnen, filzen, Zwirnknöpfe fertigen, Papier schöpfen bis Glas schleifen … Und die Handwerker, wie etwa die malende Bäuerin Leopoldine Prock, Schindelmacher Leopold Gutmann, Metalldrücker Rudi Effenberg oder Besenbinder Josef Trachsler, ließen sich auch gerne über die Schulter schauen. Wie der Seiler ein Hanfseil anfertigt, weiß heute kaum noch jemand. Dementsprechend rar sind diejenigen Experten, die diese Handwerkstechniken noch oder wieder beherrschen. Eine schöne Veranstaltung, wir kommen immer gerne hierher“, sagte Stammgast Willibald Zahrl (Holz- und Linolschnitt). Interesse erregten aber nicht nur die rund 35 Gewerke. Natürlich erwarteten die Besucher bei der Großveranstaltung noch viele weitere Höhepunkte: Kräutersegnung, Frühschoppen und fidele Musikanten im Bauhof, Ausstellungen im Gemeindezentrum und Wäschepflegemuseum, Orgelführungen mit Michael Hammerl, Museums-Café, Trachtenmodenschau und vieles mehr in der ganz besonderen Atmosphäre von Kloster-Schul-Werkstätten, Klosterladen, Korb.Garten und Klosterhof. Glücklich zeigte sich auch Bürgermeister Ewald Fröschl: „Das Wetter hat toll mitgespielt. Wir können zufrieden sein.“ Wie viele Besucher insgesamt da waren, könne man schwer schätzen: Von 10 Uhr bis zum Abend, da werden es sicherlich 2000 bis 3000 gewesen sein.
Kommentar
Das hätte sich kein Mönch gedacht
Schönbach ist ein Wallfahrtsort, in dem die Hieromymitaner 1698 ein Kloster errichteten. Nach dessen Auflösung 1828 wurde das Gebäude bis 2003 als Schule genutzt. Heuer feiern die Kloster-Schul-Werkstätten ihr 10-jähriges Bestehen. Seit 1. April 2007 haben sie sich zu einem Museumszentrum entwickelt, das auf vielfältige Weise begeistert. Einerseits wird die Geschichte des Handwerks eindrucksvoll dargestellt, andererseits gibt es stetig Neues: erst kürzlich wurde etwa das Wäschepflegemuseum eröffnet. Um alte Gewerke besser erlebbar zu machen, werden professionell begleitete Kurse angeboten und von Besuchern aus nah und fern hoch geschätzt. Grund für den Erfolg sind bis heute die handelnden Personen rund um Franz Höfer.
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