Vor 15 Jahren im Waldviertel
Droht den Fichtenwäldern das Ende?
REGION. Oberforstmeister Wolfgang Reiter von der Habsburg-Lothringen'schen Forstverwaltung in Bärnkopf gab auf die Fragen des BEZIRKSBLATTES bezüglich der derzeitigen Probleme der Waldwirtschaft zu bedenken, dass bei Aufforstungen grundsätzlich die Höhenlage des betreffenden Waldgebietes zu beachten sei.
„Mischwälder gedeihen generell unter 800 m besser, wogegen Fichten zwischen 800 und 1.000 m von Natur aus vorhanden sind. Was aber alles keine Garantie darstellt, denn bei den letzten schweren Stürmen wurden in der Steiermark auf einer Seehöhe von 600 bis 800 m auch gut bewurzelte Buchen von den Naturgewalten umgerissen“, erläutert Reiter. Um die Bestände zu sichern, sei außerordentlich wichtig, die Stammzahlreduktion sehr früh durchzuführen, da dies für die nötige Stabilität der Bäume förderlich sei.
„In Zukunft wird wohl ohnehin die Stabilität vor der Qualität den Vorrang haben, denn die Zunahme der Stürme durch eine messbare Erderwärmung kann niemand mehr abstreiten“, so der Oberforstmeister. Zwei interessante Tipps für die Waldwirtschaft hat Reiter auch noch parat: „Ein stufenförmiger Aufbau ist bei Fichten wünschenswert, da diese dadurch mehr beastet und infolgedessen auch widerstandsfähiger sind. Ebenso ist auf den Trauf (Saumbäume) besonders gut zu achten, denn diese Bäume weisen erstens eine bessere Bewurzelung auf und bremsen durch die fast bis zum Boden reichende Beastung den Wind. Ist der Trauf erst einmal lückenhaft, hat der nächste Sturm ein leichtes Spiel.“
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