Erfahrungsbericht
Geschichte einer außergewöhnlichen Spendensammlung

Die freiwilligen Spendensammler mit den Kisten voller Spenden für Bedürftige in Flüchtlingslagern. | Foto: privat
  • Die freiwilligen Spendensammler mit den Kisten voller Spenden für Bedürftige in Flüchtlingslagern.
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Eine Gruppe engagierter Zwettler wurde nach einem zufälligen Garagenfund aktiv und sammelte in der Bezirkshauptstadt Spenden für den Verein "Weltweite Nothilfe". Im Folgenden ein Erfahrungsbericht dieser speziellen Aktion, die viel weitere Kreise zog als Anfangs gedacht.

ZWETTL. Und zwar geht die Geschichte so los, dass Michl mit einem alten Freund (Diddi) sein Lager ausgeräumt und einen Elektroroller gefunden hat.
"Da ich ihn zu schade zum wegschmeissen fand, habe ich in unserer Signalgruppe angefragt ob diesen jemand bräuchte. Ein guter Freund (Benji) meldete sich und schlug vor ihn zu Georg Jachan, der Obmann des Vereins 'Weltweite Nothilfe' ist, nach Gföhl zu bringen. Dieser Verein sammelt monatlich Sach- bzw. Geldspenden für Flüchtlingslager. Die Idee fand ich Klasse und nahm ihn mit. Da mir der Roller ein wenig einsam vorkam, dachte ich wir könnten doch einfach noch etwas mehr sammeln.   Nach der Lagerräumung wurde ich von Diddi und Maggie (seiner Freundin) noch zum essen eingeladen und wir fuhren zu ihnen nach Hause. Da in der Nähe seines Wohnortes ein luxuriöses Hotel steht, wollte ich die Chance ergreifen und einfach dort nachfragen ob sie Dinge übrig haben, die andere noch gebrauchen könnten. Wir trafen unter den Gästen eine sehr liebe ältere Dame, die dies für eine klasse Idee hielt und uns nach Hause zum sortieren einlud. Eine Stunde später fuhr ich mit sieben Kartons der Dame sowie mit vier Kartons von Diddi und Maggie weiter.

Und es ging weiter

Zuhause fragte ich dann in unserer Freundessignalgruppe an ob noch jemand etwas hätte
und Lust hat, mit mir am Mittwoch durch die Läden in Zwettl zu gehen und einfach nachzufragen ob etwas übrig wäre. Fragen kostet nichts und das schlimmste was einem entgegen kommen kann ist ein "Nein". Ein lieber Freund mit dem Namen Michl meldete sich und war bereit mitzugehen. Mittwoch morgen trafen wir uns also und gingen gemeinsam in die Innenstadt. Wir fingen oben an und innerhalb von 15 Minuten war zum ersten mal das Auto voll. Wir konnten es kaum fassen und waren überglücklich, dass wir innerhalb weniger Minuten die Kartons verdoppelt hatten. So ging es dann knappe sieben Stunden weiter. Es war einfach nur noch wundervoll zu sehen, wie eine ganze Stadt zusammenhält für Menschen die man nicht kennt.

Großer Zuspruch

Natürlich gab es 'Neins' doch überwiegend wurde uns schon direkt im Geschäft was mitgegeben, mit dem Versprechen gegenbenenfalls auch Zuhause nachzuschauen, was z.b. an Gewand, Spielzeug, Geschirr etc. übrig wäre. Auch ein Großunternehmen hatte uns zugesagt sich am nächsten Tag zu melden. Da die Geschäfte sowie unsere Freunde so viel gespendet haben, hatten wir am Ende des zweiten Tages circa 30 Kartons mit Spenden. Der Vorraum war voll! Da wir mit diesem Ausmaß nicht gerechnet hatten, mussten wir das Lager zur Küche hin erweitern. Am nächsten Morgen meldete sich wie versprochen das Großunternehmen, wir könnten gegen Nachmittag eine Palette an Tees, Suppen etc. abholen. Das war die schönste Guten-Morgen Nachricht, die wir jemals bekommen haben.

Lagerraum wird knapp

Mit dem Freudengefühl im Bauch zogen wir in die Innenstadt und sammelten ein. Es war unendlich schön, wie viel Menschen sich Abends nach dem Hackln noch Zeit genommen haben um Spenden einzupacken. Wie viel bereit waren, einfach zu schnenken...bedingungslos.
Gegen 15 Uhr ca. waren wir fertig und fuhren wir mit Benji und drei Autos zum Großunternehmen, wo die Palette schon bereit stand. Auch die Autos waren voll und wir mussten das Lager schliesslich um den zweiten Stock des Hauses erweitern.
Da wir zudem noch 300 Euro an Geldspenden von unseren Bekannten und Verwandten bekommen haben, fuhren wir noch Lebensmittel und Hygieneartikel einkaufen und holten die Spenden der Menschen ab, welche uns an dem Tag zugesichert haben, dass sie zu Hause noch was hätten und wir es abholen könnten. Am Ende des dritten Tages war das Haus voll und wir sortierten und beschrifteten bis etwa 23 Uhr die Spenden die wir schlussendlich eingesammelt hatten.

Einmal geht's noch

Am Freitag morgen fuhr ich noch gegen 9 Uhr zur carla in Vitis und kaufte Spielzeug für 100 Euro, die an diesem Tag 50 Prozent Rabatt gewährten. Also durften wir Spielzeug im Wert von 200 Euro mitnehmen. Magischer ging es nicht! Mit dem Auto voller Spielzeug, fuhr ich noch kurz nach Zwettl, um die restlichen Spenden abzuholen.
Da am Freitag gegen 13 Uhr bei Georg Jachan die Spenden eingesammelt wurden, traffen wir uns schlussendlich um  12 Uhr  mit sechs Leuten zum einladen, in dem ddas Bild entstand. Es wurden innerhalb von drei Tagen über 100 Kartons, mit Spielzeug, Gewand, Geschirr, Lebensmittel,
Hygieneartikel gespendet und gekauft. Es ist einfach unglaublich, was passieren kann, wenn viele Menschen in nur einer Stadt, drei kurze Tage zusammenhalten. Wow...es war eine wunderschöne Erfahrung für uns... Danke euch von Herzen!

Weitere Aktionen geplant

Gegen 13 Uhr lieferten wir dann mit einem Anhänger, einem Bus und zwei Autos alle Spenden nach Gföhl zum Verein 'Weltweite Nothilfe', wo sich Georg freute wie a klaner bua, wir mit ihm ins Gespräch kamen und weitere Aktionen zusammen machen werden, wo wir gerne Hilfe von motivierten Menschen entgegen nehmen."

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