Acht Innovationen aus dem Schilcherland

Alle Projektträger mit den Verantwortlichen der LAG Schilcherland und Vertretern des Landes.
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Welche einfallsreichen Köpfe in unserem Bezirk stecken, zeigte sich diese Woche eindrucksvoll auf der Deutschlandsberger Burg. Die LEADER Aktionsgruppe Schilcherland (mehr dazu siehe unten) präsentierte mit den jeweiligen Projektträgern ihre aktuellen Projekte, die bereits laufen oder kurz vor der Umsetzung stehen. Rund 60 Ideen wurden dem LAG-Management um Elisabeth Fukar bereits vorgestellt, 16 davon an die verantwortliche Landesstelle weitergereicht. Folgende acht Projekte erhielten vom Land bereits die Genehmigung und werden mit EU- und Bundesmittel gefördert.

Spezialität Warenkorb. Die Schilcherland-Zertifizierung wird derzeit von 15 Betrieben genutzt, rund 100 Produkte wurden bereits regional zertifiziert. Zusätzlich wurden zwei einzigartige Schilcherlandschränke hergestellt, die immer wieder in Betrieben für deren Trockensortiment aufgestellt werden können, weitere sind bereits in Planung.

Touristische Kostbarkeiten. In Zusammenarbeit mit anderen Tourismusverbänden, Gemeinden und Landwirten wurden alle Veranstaltungen im Bezirk gesammelt und in einem Journal, das auch Hintergrundinfos und Themenschwerpunkte enthalten wird, zusammengefasst. Das Magazin wird alle drei Monate erscheinen und steht auch online zum Download, eine Handy-App ist geplant.

Bogenparcous Siebernegg. Das Kleinprojekt des Freizeitclubs Siebernegg läuft bereits, dieser hat auf einer Waldfläche von ca. 20 Hektar in Eibiswald einen Parcours mit verschiedenen Bogenschießübungen, Touren und 3D-Tiernachbildungen errichtet.

Archeo Norico. Bis 2018 soll die Burg Deutschlandsberg um weitere Ausstellungsflächen ergänzt werden, so wird der Hauptturm ausgebaut und überdacht, auch der neu errichtete Polygonalturm wird zur Museumsfläche. Durch archäologische Vermessungen sollen geschichtliche Dokumentationen, etwa aus dem in der Region wenig bekannten Mittelalter, sichergestellt werden.

Archäoregion Südweststeiermark. In Kooperation mit dem Tourismusverband Südsteiermark sollen archäologische Stätten in Deutschlandsberg, Schwanberg, Flavia Solva, Retznei und Frauenberg etwa durch 3D-Objekte attraktiviert werden. Weiters wird es fachliche Publikationen, die sich an die breite Öffentlichkeit richten, und Workshops mit regionalen Experten geben, derzeit finden bereits Grabungen in Deutschlandsberg und Schwanberg statt.

Zukunftsstandort Laßnitztal. Am Standort des neuen Bahnhofs Weststeiermark erfolgt eine strategische Flächensicherung, um regionale Arbeitsplätze und einen attraktiven Wohnort zu schaffen. Ein optimales Verkehrskonzept wird entwickelt, am Areal des Bahnhofs wird ein Business-Standort für neue Unternehmer entstehen.

Pflegedrehscheibe & Demenzservicestellen. Nach den Demenzservicestellen in Deutschlandsberg und Leibnitz soll nun durch Erzählcafés und Infobroschüren die Bevölkerung mit dem Thema sensibilisiert werden, nach dem Deutschlandsberger Modell werden Angehörige geschult und TrainerInnen ausgebildet. In den Büros der Pflegedrehscheibe in den Bezirkshauptstädten wird eine kostenlose Pflegeberatung angeboten.

Bildungspotentiale Südweststeiermark. Die regionalen Bildungsmessen sollen nicht nur Jugendlichen ansprechen, die Lehre soll mehr in den Mittelpunkt rücken. Durch zielgruppenorientierte Angebote wie Erwachsenencafés sollen alle angesprochen werden, die Fragen zu Aus-, Fort- und Weiterbildung haben, da es dafür entsprechend viele Angebote in der Region gibt.

Neue Projektideen erwünscht

Insgesamt ergeben diese Projekte ein Investitionsvolumen von 1,16 Mio. Euro für das Schilcherland, womit 28 Prozent des Förderbudgets seit 2014 bereits ausgeschöpft wurden. Dieses läuft noch bis mindestens 2020, wer innovative Projektideen hat, die einen Mehrwert für die Region bringen, ist jederzeit eingeladen, seine Ideen beim LAG-Management vorzustellen, etwa unter schilcherland.at. Wie formulierte es Walter Eichmann, Vorsitzender der LAG-Steuerungsgruppe: „Das Schilcherland wird's uns irgendwann danken“.

Was ist LEADER?

LEADER bezeichnet seit 1991 das Förderprogramm der Europäischen Union zur Innovationsentwicklung im ländlichen Raum. Der Name ist eine französische Abkürzung, die soviel bedeutet wie „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Dadurch sollen die ländlichen Gebiete Europas in ihrer eigenständigen Entwicklung finanziell unterstützt und kooperativ gefördert werden. Dabei bestehen drei Aktionsfelder, nach welchen sich die Förderkriterien richten: Steigerung der Wertschöpfung, Nachhaltigkeit von natürlichen Ressourcen und kulturellem Erbe sowie Stärkung des Gemeinwohls. Seit dem Vorjahr können Projektideen bei einer der 15 LEADER Aktionsgruppen in der Steiermark eingereicht werden, die jeweilige regionale Steuerungsgruppe entscheidet, ob die Idee der lokalen Entwicklungsstrategie, welche an die LEADER-Kriterien angepasst ist, entspricht. Danach erfolgt die Einreichung an das Regionalressort des Landes Steiermark, das positiv geprüfte Projekte genehmigt und mit Geldern von EU und Bund fördert.

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