Aktiv gestalten und weniger raunzen

Barbara Kümmel ist nicht nur dreifache Mutter, Unternehmerin und Politikerin, sie singt auch im "Stainzer Singquadrat". | Foto: Foto Augenblick
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(sv). Barbara Kümmel ist eine Power-Frau: Die Mutter dreier Kinder mit eigener PR-Agentur in Stainz wurde bei der Bezirkswahlkonferenz zur ÖVP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gewählt und geht als Drittgereihte für den Wahlkreis 3 Südweststeiermark ins Rennen. Der WOCHE stand sie Rede und Antwort:

WOCHE: Sie gelten ja als Quereinsteigerin in Job und Politik - welche Ausbildung haben Sie absolviert?

Kümmel: Ich habe Dolmetsch in arabisch und italienisch studiert und die Diplomarbeit bereits über Marketing und PR geschrieben. Nach dem Studium war ich im Marketing und Sales-Bereich bei mehreren Firmen angestellt, bis ich mich 2013 mit meiner PR-Agentur selbstständig gemacht habe.

Wie kam die Wende zur Politk?

Ich habe bereits an der Uni erste politische Kontake in Form einer Studienvertretung für eine unabhängige Liste geknüpft. Ich wollte schon immer mitmachen und gestalten anstatt nur zu raunzen.

Und wie sind Sie in die Gemeindepolitik gerutscht?

Der damalige Marhofer Bürgermeister Karl Diestler hat mich gefragt, ob ich in der Fraktion mitmachen möchte, und schon war ich dabei. Die Zeit im Gemeinderat war eine wichtige Erfahrung, auch wenn oder gerade weil wir ab 2005 einen SPÖ Bürgermeister hatten. 2007 habe ich die Ortspartei übernommen und war ab 2008 auch Gemeindekassierin. Seit 2011 bin ich Bezirksleiterin der steirischen Frauenbewegung. Während all meiner politischen Aktivitäten hat mich Manfred Kainz gefördert, dem ich sehr dankbar dafür bin.

Gibt es ein typisches Merkmal für Frauen, die sich politisch engagieren?

Grundsätzlich sind jene Frauen, mit denen ich politisch zu tun habe, sehr lösungs- und sachorientiert. Leider zögern Frauen oft, wenn es darum geht, Funktionen und Aufgaben zu übernehmen. Männer trauen sich so etwas viel eher zu.

Was ist für Sie die größte Herausforderung?

Beim Bohren harter Bretter nicht die Geduld zu verlieren.

Was ist Ihr Zukunftswunsch in Sachen Frauenpolitik?
Ich wünsche mir eine Frauenbeteiligung, die zumindest im Ansatz dem Bevölkerungsanteil entspricht. Es ist sträflich, dieses Potenzial liegen zu lassen.

Was zeichnet Frauen in Führungspositionen aus?

Frauen, die es bis ganz nach oben geschafft haben, zeichnet eine anbetungswürdige Frustrationstoleranz aus und sie legen einen unglaublichen Pragmatismus an den Tag.

Wie sehen Sie das Engagement für den weiblichen Nachwuchs in der Politik?
Es ist unsere Aufgabe, junge Frauen zu unterstützen, die sich auch wirklich engagieren. Was dabei noch fehlt, ist die Kultur des Mentorings. Deshalb sollten Frauen, die sich in der Politik stark machen wollen, an ein bestehendes Netzwerk andocken, denn allein kann man nur wenig bewirken.
Wie bringen Sie Familie, Job und ihre weiteren Aktivitäten unter einen Hut? Um erfolgreich zu sein, muss man sehr viel persönlichen und zeitlichen Einsatz leisten. Daher geht ohne tragfähiges Netzwerk gar nix.

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