Wenn die Schule in den Ferien offen steht: Ministerin Heinisch-Hosek besucht die WIKU-Sommerschool
Das WIKU hat auch in den Ferien offen: Bei der Sommerschool wiederholen Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren Lernstoff und genießen das "freie Arbeiten".
Hoher Besuch im WIKU in der Sandgasse heute Morgen: Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek stattete einem Schulprojekt der besonderen Art einen Besuch ab. Bei der der sogenannten "Sommerschool" verbringen 20 Schüler eine Woche lang den ganzen Tag im Schulgebäude, um unter Aufsicht von Pädagogen den Lehrstoff zu wiederholen und die Freizeit miteinander zu verbringen.
Betreuung in den Ferien
"Die Idee ist vor Jahren entstanden", erzählt Direktorin und Projektinitiatorin Eva Ponsold, "wir wollten die Schule für Kinder in den Ferien öffnen. Hier passiert spielerisches Lernen, bei dem sich die Kinder wohl fühlen." Das Angebot soll keine Nachhilfe sein, sondern richtet sich an alle jene Kinder, die den Lernstoff wiederholen möchten. Auch so manchen berufstätigen Eltern wird die Sommerschool wohl entgegen kommen, denn ihre Kinder werden ganztägig professionell betreut. Unkostenbeitrag: 145 € für die ganze Woche.
"Wir wollten auch der Kritik entgegen wirken, dass die Schulen in den Ferien geschlossen sind und die Eltern keine Betreuungsmöglichkeit haben. Dieses Betreuungsangebot wollten wir stellen", so Ponsold über die Motivation des Projekts, das über den Elternverein als Träger abgewickelt wird.
Schüler und Lehrer lernen einander kennen
Ein wenig überraschend, aber den 20 Schülern scheint es zu gefallen, sich in den Ferien zum Lernen zu treffen. "Es ist besser, vorher schon in die Schule zu gehen. Denn wenn der Unterricht beginnt, sind wir schon "drinnen" im Lernen", meint der zwölfjährige Simon Riedel. "Um neun Uhr treffen wir uns, und wir sind bis 16 Uhr da. Heute steht Deutsch und Geschichte am Programm. Mir macht das Lernen hier viel mehr Spaß, es ist nicht so stressig wie unterm Jahr", erklärt sein Klassenkollege Maximilian Zerza.
Auch ihrem Lehrer Dominik Wiltschnig, der heute mit den Jungs Wortschatzübungen macht und schaurige Geschichten schreibt, findet die freie Arbeitsform sehr angenehm: "Es ist toll, man lernt die Schüler auf eine andere Art und viel besser kennen. Man kann eine Beziehung aufbauen."
Die Zukunft der Schule
Als Bildungsministerin Heinisch-Hosek den Schülern einen Besuch abstattet, werden einmal die Lernsachen zur Seite gelegt. Jeder will ein Selfie mit der Ministerin, welche sich von dem Projekt angetan zeigt. "Ein einzigartiges Projekt findet hier statt, es gibt vielleicht Vergleichbares in Österreich, aber nicht oft", so Heinisch-Hosek, "hier wird vorgelebt, was für mich die Schule der Zukunft bedeutet: Lerneinheiten in einer sinnvollen Abwechslung mit Freizeiteinheiten, gemeinsames Essen, eine ganztägige, verschränkte Schule sollte so ausschauen."
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