Die Liebe und das liebe Geld – Der Experte gibt Tipps
Dr. Streit erklärt, wie man mit den Finanzen in der Partnerschaft erfolgreich umgeht und wie wichtig klare Absprachen sind.
Ein Bier, zwei Bier, drei ... doch wer zahlt am Ende bei einem ersten Date? Wenn der Mann zahlt, empfinden das viele Frauen als bedrängend, da sie nicht als käuflich gelten wollen.
Erwartungen und Streitgründe
44 Prozent der Damen erhoffen sich jedoch eine höfliche Einladung beim ersten Kennenlernen. Die Finanzfrage ist ein ständiger Begleiter in jeder Beziehung, vom Anfang bis ins Eheleben hinein. Für die Mehrheit der Männer bedeutet Geld oft Status und Macht, für die meisten Frauen Selbstständigkeit und Sicherheit. Die häufigsten Streitgründe sind Kleidung, Essengehen oder die Anschaffung technischer Geräte. Die Tendenz zu einem gemeinsamen Konto steigt, je größer die Einkommensunterschiede sind oder je fester die Partnerschaft ist. Wichtig ist jedoch, nicht in eine finanzielle Abhängigkeit zu geraten.
Tipps
Diese Tipps helfen, um ein finanzielles Desaster in der Partnerschaft zu vermeiden:
1.) Seien Sie ein Kavalier. Fragen Sie höflich, ob Sie die Dame einladen dürfen. Betrachten Sie es nicht als ihr selbstverständliches Recht, das könnte kränken.
2.) Akzeptieren Sie sich. Unterstellen Sie dem anderen auch beim Geld gute Absichten.
3.) Den "Finanzminister" klären. Legen Sie fest, wer für welche Dinge zuständig ist.
Die Unabhängigkeit bewahren. Achten Sie auf eine grundsätzliche finanzielle Unabhängigkeit. Das ist eine Grundvoraussetzung für jede Beziehung.
4.) Probleme bereden. Bei Unstimmigkeiten sollte es immer zu einer Aussprache kommen.
5.) Wertschätzung zeigen. Beziehungen scheitern meist an gegenseitigen Unterstellungen, nicht am Geld. Wertschätzend miteinander umzugehen ist der Garant für ein gelingendes Miteinander.
Das Dreibörsenmodell: Hilfreich kann auch sein für Haus, Küche oder Auto das gemeinsame Geld zu nehmen und den Rest auf private Konten zu verteilen.
Der Familienflüsterer
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater und beantwortet in der WOCHE Fragen aus dem Themenfeld Erziehung, Familie und Beziehung.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte per E-Mail an: redaktion.graz@woche.at oder auf dem Postweg an: WOCHE Graz, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.
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