Jetzt lochen die Damen ein! Unterwasserrugby ist der neue Trendsport

Ziel: Das Runde ins Runde bringen. | Foto: (c) FotoProfessional.at
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Jahrelang tauchten die österreichischen Damen zusammen mit den Schweizerinnen unter. Seit 12 Monate gibt es aber in Graz und Wien allein genug Unterwasser-Rugby Begeisterte: Das erste österreichische Unterwasser-Rugby Damenteam war geboren.

„Ungefähr Anfang 2014 muss es gewesen sein“, erinnert sich Jan Kindermann: „Da wurde ich gefragt ob ich das österreichische Damenteam trainieren könnte.“ Die Damen sind zwar jeweils Mitglieder ihrer Stammvereine und trainieren dort auch in einer gemischten Gruppe, doch das gemischte Training ist nicht für Damen oft unvorteilhaft: Sie lernen leider zu wenig selbst Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen: Aufgrund körperlicher Unterschiede perfektionieren Sie den Part des Ballhaltens und Laufenlassens, trainieren dabei aber kaum Angriffssituationen.

Unterwasser-Rugby wird mit Flossen und Schnorchel in einem bis zu fünf Meter tiefen Becken gespielt: Zwei Teams zu je sechs Spielerinnen bemühen sich, einen mit Salzwasser gefüllten Ball (ca. Handballgröße) in den gegnerischen Korb zu bringen. Da der Ball mit Salzwasser gefüllt ist, sinkt er, d.h. man kann ihn unter Wasser passen.

Der Trainer spielt selbst seit seinem 15. Geburtstag Unterwasser-Rugby. Aufgrund seines Alters war er in seinem Stammclub ebenso für das Ballhalten zuständig. Er erinnert sich an ein Schlüsselerlebnis bei einem deutschen U18 Kadertraining: „Endlich konnte ich das Spiel selbst in die Hand nehmen, Initiative zeigen, anreißen und Tore schießen. Es war ein gutes Gefühl.“ Dieses Erlebnis diente dem in Wien lebenden Studenten schließlich auch als persönliche Motivation, das Damenteam ehrenamtlich zu trainieren.

Seitdem trainieren Wienerinnen und Grazerinnen regelmäßig gemeinsam und fahren als Team auf Turniere. Isabella Diem erinnert sich: „Ich spiele erst seit Anfang 2014 Rugby, hatte erst acht Trainings mit dem STC Graz und ein Damentraining hinter mir und schon spielte ich in Budweis in der zweiten tschechischen Liga.“ Neben einigen wenigen erfahrenen Spielerinnen bestand der Großteil des Teams 2014 aus Neulingen wie Isabella, daher lassen die Ergebnisse der ersten Turniere noch viel Luft nach oben. Doch nach Jahren ohne eigenem österreichischen Damenteam gibt es jetzt regelmäßig gemeinsame Trainings. Die Damen trainierten 2014 zehn mal zusammen und absolvierten neun Turniere.

Deutlicher Leistungsanstieg

Ohne eigene vereinsrechtliche Grundlagen starten sie entweder als Spielerinnengemeinschaft Wien Graz, UWRC Wien B oder UWRC Wien Damen. Dabei werden sie von ihren Stammvereinen in Wien und Graz auch bei Nenngebühren und Fahrtkosten unterstützt, einfach ist die derzeitige Situation aber nicht. Die sportliche Ausgangslage hat sich aber stark verbessert, so der Trainer: „Wir konnten im letzten Jahr viel dazulernen: Es gibt einen deutlichen Leistungsansteig und eine hohe Motivation. Die Spielerinnen lernen, Situationen selbst zu nutzen und instinktiv Chancen zu verwerten, das geht nur in Damentrainings.“

Das Damenteam konnte im letzten Jahr auch einen deutlichen Zuwachs von zehn Spielerinnen verzeichnen. Einmal waren bei einem Training in Wien schon mehr Damen als Herren. „Wenn das Wachstum so weiter geht, wird es in ein paar Jahren in Wien wie in Graz ein eigenes Team und damit auch bessere Trainingsmöglichkeiten geben.“ so Kindermann. Auch Isabella Diem wünscht sich zwei Teams: „Damit wir der Pool von Mädels in Österreich größer und wir können mehr trainieren. Ich wünsche mir viele neue Spielerinnen!

Wo: Auster Sport- und Wellnessbad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz auf Karte anzeigen
Ziel: Das Runde ins Runde bringen. | Foto: (c) FotoProfessional.at
Mannschaftsfoto nach dem ersten gemeinsamen Turnier 2014
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