Youtube-Star und Backprofi

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Backen ist nur etwas für alte Damen in Kochschürzen und langweilig. Blödsinn. Wer einmal bei einer Backshow von Christian Ofner war, wird bestätigen können, dass dieses Vorurteil längst widerlegt worden ist. Anfangs noch wegen seiner Idee belächelt, lacht jetzt der „Backprofi“. Allein auf der Interneplattform Youtube wurden seine Videos schon über 600.000 Mal abgerufen. In unserem „Business Lunch“ in der Osteria dei Sensi spricht der umtriebige 36-Jährige über seine Anfänge, sein Erfolgsgeheimnis und erzählt, was sein großes Ziel ist.

WOCHE: Herr Ofner, vor mittlerweile fünf Jahren haben Sie sich selbstständig gemacht und mit Backkursen eine Nische eröffent, die es so eigentlich gar nicht gegeben hat. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?

Christian Ofner: Einige Experten haben mir ja am Anfang versichert, dass es den Backprofi spätestens nach drei Jahren nicht mehr geben wird und ich arbeitslos sein werde – naja, mittlerweile haben wir Kunden auf der ganzen Welt. Wir verschicken bis zu 8.000 Pakete im Jahr – und die gehen von Neuseeland und Australien über Asien bis nach Amerika. Erst letzte Woche habe ich eine E-Mail eines Küchenchefs aus Singapur bekommen, der gesagt hat, dass er mein Apfelstrudelrezept versucht hat und begeistert war – der hat gleich ein paar Kilo Mehl bestellt. Aber, dass es eben so explodiert, hab nicht einmal ich selbst erwartet.

Mit welchem Ziel haben Sie Ihr Unternehmen denn dann gegründet?

Ich habe sieben, acht verschiedenen Ideen gehabt – das Hauptding, um das sich alles gedreht hat, waren sicher die Backkurse. Aber, dass daraus ein Onlineshop entsteht, ich Bücher schreibe, ein Youtube-Kanal installiert wird, das war alles nicht geplant, ist eben so gewachsen – und dass ich jetzt sehe, dass mir bei einer Messe in Wien und Salzburg 600 oder 700 Menschen beim Backen zuschauen, ist unglaublich.

Backen hat bei uns eigentlich ein eher altfadrisches Image gehabt – wie würden Sie Ihre Klientel beschreiben?

Ich hab mir eigentlich auch gedacht, dass ich eher das Publikum 60 plus anspreche. Mittlerweile ist es aber bunt durchgemischt. Von jungen Mädels und Burschen bis zur Frau Hofrat oder zur Mutter mit zwei Kindern. Der Schnitt bei den Kursen liegt momentan wohl zwischen 30 und 40 Jahren.

Wie wichtig war in Ihrer Unternehmensentwicklung das Thema Nachhaltigkeit – oder anders gefragt, wie bewusst haben Sie darauf gesetzt?

Ehrlich gesagt, war es nicht immer so geplant – aber ich habe eben dann zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee gehabt. Vor allem die Verwendung der Bio-Zutaten von ausnahmslos österreichischen Bauern war der wohl wichtigste Entwicklungsschub – ich hab allein heuer zwischen 16 und 17 Tonnen Mehl verschickt.

Und was soll dann jetzt die Zukunft noch bringen?

Ein Ziel ist ganz klar und das hab ich schon 2010 gesagt – ich will ins Fernsehen, will mit einer Backsendung so richtig durchstarten. Ein zweites Ziel ist es, unser Vertriebsnetz auszubauen – aktuell haben wir 25 Partner in Österreich, Reformhäuser und Bioläden, die meine Zutaten verkaufen. Wobei ich mir da meine Partner schon selbst aussuche und nicht beliebig werden will.

Aber wenn etwa Spar oder die Rewe-Gruppe anklopft, werden Sie schwer nein sagen …

Doch. Ich habe heuer bereits einer großen Handelskette abgesagt – ich will meine Produkte über kleine Spezialitätenläden verkaufen, nicht über die breite Masse.

Steckbrief:

Name: Christian Ofner
Geboren: 25. Dezember 1979 in Eibiswald
Wohnt in Nestelbach/Graz.
Ist verheiratet mit Michaela und seit 2010 selbstständig.
Hat Bäcker gelernt und anschließend u. a. bei Hubert Auer sowie Sorger gearbeitet.
Privat steht er auf den Sacherwürfel von Martin Auer und die Nusskrone vom Strohmayer.
In seiner Freizeit geht er am liebsten auf den Golfplatz – „ich habe heuer angefangen und mir taugt’s total“.
Ist ein Fan von Andreas Gabalier – „weniger wegen der Musik. Aber es ist schon ein Wahnsinn, was der bewegt, das musst einmal erreichen“.
Sein Urlaubsland Nummer eins ist Neuseeland. „Wir waren schon zweimal dort – und wenn ich alt bin, möchte ich dorthin auswandern.“
Als Haustier hat er eine Katze – Lilly. Und die darf auch im Bett schlafen. „Und wenn sie das nicht dürfte, wäre ihr das auch egal und sie würd trotzem dort liegen.“

Der Backprofi

Selbstständigkeit: 2010
Mitarbeiter: 3
Shop: Hauptstraße 148, 8301 Laßnitzhöhe oder unter www.derbackprofi.at
Verschickt im Jahr allein zwischen 16 und 17 Tonnen Mehl.

Eine Übersicht über unsere Serie "Business Lunch" gibt’s hier.

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Hobby-Golfer und Gabalier-Fan: Backprofi Christian Ofner will im Alter nach Neuseeland auswandern. | Foto: geopho.com
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