Business-Lunch mit "EET"
Viele Booster für Grazer Solar-Unternehmen

Christoph Grimmer (r.) und Jan Senn von EET und Redakteurin Antonia Unterholzer wurden beim Business-Lunch im Arravané von Tanina bedient. | Foto: Konstantinov
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Beim MeinBezirk.at-Business-Lunch sprachen Christoph Grimmer und Jan Senn vom Solar-Unternehmen "EET" über externe Booster für ihr Jungunternehmen, "Wachstumsschmerzen", und die sonnige Zukunft der Photovoltaik-Branche.

GRAZ. "EET" (Efficient Energy Technology GmbH) ist eine jener Jungfirmen, die vom aktuellen Solar-Boom stark profitieren: Das steirische Unternehmen hat sich seit seiner Gründung 2017 vom kleinen Technologie-Startup zum 80-Personen-Unternehmen ausgeweitet, ihren innovativen All-in-One Solarspeicher für den Balkon "SolMate" vertreiben die Grazerinnen und Grazer mittlerweile in ganz Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz, Frankreich und Spanien. 

MeinBezirk.at hat sich mit Geschäftsführer Christoph Grimmer und Marketing-Chef Jan Senn zum Business-Lunch im Arravané (siehe unten) getroffen und über "Wachstumsschmerzen" und die Zukunft der Photovoltaik-Branche gesprochen.

Vom Startup zum 80-Personen-Unternehmen: EET hat in den vergangenen Jahren auch "Wachstumsscherzen" erlebt. | Foto: Konstantinov
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  • EET zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas. Wie erklärt ihr euch diesen Erfolg?

Christoph Grimmer: Wir hatten immer wieder starken Rückenwind durch externe Faktoren, die das ganze weiter vorangetrieben haben. Als wir 2017 gestartet haben, waren Erneuerbare Energien und der Klimawandel kein Massenthema, das hat damals niemanden interessiert. Als durch Greta Thunberg und die Klimastreiks dann der Klimawandel breit diskutiert wurde, war das für uns Rückenwind. Dann kam mit Covid eine Zeit, in der die Leute viel in ihr Zuhause investiert haben – uns hat das ganz stark beim Wachstum geholfen. Und als Covid vorbei war, kam die Energiekrise, was für die Photovoltaik-Branche natürlich einen Schub gebracht hat. Vor zwei Jahren haben wir den 1.000 'SolMate' gebaut, heuer den 10.000.

  • Wie wirkt sich dieses schnelle Wachstum auf die Unternehmenskultur aus?

Grimmer: Schnell zu wachsen ist eine ganz schöne Herausforderung für das Team, weil es sehr viele Umbrüche gibt – die Strukturen müssen ja immer erst nachwachsen. Ich nenne es immer Wachstumsschmerzen, die hat man einfach, das lässt sich nicht vermeiden.

Jan Senn: Als wir im Science Park Graz gestartet haben, da hat man einfach alles mitgekriegt, was so passiert, es war klein und familiär, Kommunikation war kein Thema. Jetzt haben wir zwei Standorte in Graz. Die liegen zwar nur 200 Meter voneinander entfernt, aber trotzdem arbeitet man getrennt voneinander – das heißt es fließt ein ziemlicher Aufwand in die Kommunikation und ins Teambuilding, was uns sehr wichtig ist.

  • Kann man sagen, dass die Photovoltaik-Branche stark politisch beeinflusst ist?

Grimmer: Ja und nein. Unser Ziel ist eigentlich genau, dass das nicht so ist. Wir versuchen Produkte anzubieten, die der Endkunde einfach kaufen und selber installieren kann, ohne dass man eine Förderung oder Genehmigung braucht. 

Senn: Was wir auch versuchen: dass unsere Systeme in Zukunft stinknormale Haushaltsgeräte sind, die einfach zum Standardinventar eines modernen Haushalts gehören wie ein Kühlschrank oder ein Föhn.

Im Gespräch: CMO Jan Senn und CFO Christoph Grimmer | Foto: Konstantinov
  • Im Gespräch: CMO Jan Senn und CFO Christoph Grimmer
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  • Es gibt mittlerweile sehr viele Photovoltaik-Anbieter – gibt es am Markt noch genug Platz?

Grimmer: Der Markt wird sich in den nächsten Jahren verzehnfachen, es wird mehr als genug Platz geben für viele Anbieter. Europa ist riesengroß und der Ausbau ist noch winzig. Man geht davon aus, dass es in Deutschland – dem Platzhirsch im Bereich Photovoltaik – derzeit ungefähr 500.000 Anlagen unserer Sorte gibt. Bis 2030 werden es bis zu 5 Millionen sein.

  • Welchen Tipp habt ihr für junge Startups?

Grimmer: Ich empfehle Gründerinnen und Gründern immer, von Anfang auch Marketing und Vertrieb zu machen und zu überlegen, ob es letztlich auch Kunden gibt, die das Produkt kaufen. Das kommt gerade bei technischen Gründungen ganz oft zu kurz. 

Christoph Grimmer und Jan Senn

Für das Studium der technischen Chemie ist Christian Grimmer nach Graz gekommen, wo er nach der Uni gemeinsam mit Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither 2017 "EET" gründete. Der Oberösterreicher steht dem Unternehmen heute als Geschäftsführer vor, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Auch der gebürtige Südtiroler Jan Senn ist seit Stunde eins als Marketing-Verantwortlicher Teil des EET-Teams. Privat ist der Chemiker auch als Schauspieler auf diversen Bühnen zu sehen. 

Beim Business-Lunch hielt man sich an die Tagesempfehlung. | Foto: MeinBezirk.at
  • Beim Business-Lunch hielt man sich an die Tagesempfehlung.
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Das Arravané am Merkur Campus

  • Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Montag bis Dienstag 11.30–18 Uhr; Mittwoch bis Freitag 11.30–23 Uhr
  • Tel.: +43 316 81 82 81
  • Web: www.arravane.at

Beschreibung: Die "Arravané Kantina" am Campus der Merkur Versicherung ist beliebte Anlaufstelle für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens als auch für externe Gäste. Laut eigenen Angaben richtet sich die Küche nach dem "Diktat der Jahreszeiten" – geboten wird, was gerade regional verfügbar ist. Von Montag bis Freitag kann man hier aus einer kleinen, aber feinen Mittagskarte wählen, abends lockt das Arravané zusätzlich zum regulären Angebot immer wieder auch mit kulinarischen Events. 

Das sagt die Woche: Gleich auf den ersten Blick besticht das Arravané durch sein modernes und gemütliches Design, außerdem wird man im Restaurant stets herzlich willkommen geheißen. Beim Woche-Business-Lunch entschied man sich für die Tagesempfehlung: Das Spargelrisotto und die Vorspeisensuppe ließen keine Wünsche offen.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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