Im "roten Zelt" feierte die SPÖ Wien am Wahlsonntag ausgelassen ihre Niederlage

Foto: Markus Spitzauer
3Bilder

WIEN. Ab 18 Uhr war dann alles anders: Als die offizielle Hochrechnung den ersten Platz der SPÖ trotz schwerer Stimmenverluste fixierte, brauste orkanartiger Beifall auf. Der langjährige SP-Spitzenfunktionär Charly Blecha enterte die Bühne und sprach von einem „Sieg der Menschlichkeit“. Danach füllte sich das Zelt in Sekundenschnelle. SP-Europamandatar Eugen Freund wurde die Menschenmenge schließlich zu viel und er eilte davon. Gegenüber den Regionalmedien Austria war er noch schnell zu einer Stellungnahme bereit. „Das ist ein wichtiger Erfolg für Wien und die SPÖ und für Europa. Denn ganz Europa hat auf diese Wahlen geblickt. Wir haben eine klare Botschaft gesendet.“ Auch Herwig Seiser, SP-Klubobmann in Kärnten, war die Erleichterung spürbar anzusehen. „Das angekündigte Kopf-an-Kopf-Rennen hat nicht statt gefunden. Der Erfolg ist klarer ausgefallen als wir alle gedacht haben.“

„Die Ideale der SPÖ haben sich durchgesetzt.“

Peter Hanke, Chef der Wien Holding, sprach gegenüber den Regionalmedien von einem „Erfolg des Anstands“: „Die Ideale der SPÖ haben sich durchgesetzt.“ Seiner Meinung nach gehört der Wahlerfolg eindeutig Bürgermeister Michael Häupl. „Er hat mit seiner Politik und seinem Wahlkampf ein klares Zeichen gesetzt.“ Ähnlich sahen das auch andere Gäste wie etwa Star-Anwalt Meinhard Novak: „Ich freue mich für Michael Häupl, der einen klaren Kurs gesetzt hat und das Primat der Menschlichkeit zu seiner Politik gemacht hat.“ Apropos: Als der Bürgermeister das Zelt betrat, kam eine Stimmung auf, wie man sie sonst eher von Fußballfesten kennt. In seiner mehrfach von Applaus unterbrochenen Rede zeigte er sich zufrieden, „dass wir uns klar mit unserer Politik durchsetzen konnten.“ Häupl kündigte an, die SPÖ reformieren zu wollen. Das Wahlergebnis sei "kein Auftrag, so weiterzumachen wie bisher“. Eine Mahnung, die im Rausch der Glückgefühle unter den Genossinnen und Genossen aber dann schon unterging. Bei Speis und Trank stellten viele Funktionäre schließlich Rechenspiele in den Raum. „Jetzt können wir ja auch wieder mit den Schwarzen regieren“, schmunzelten mehrere Gäste. Die Koalitionsverhandlungen werden jedenfalls spannend. Wie sagte Michael Häupl doch 1999: “Die SPÖ ist die lustigere Partei, wenn ich mir all die anderen mieselsüchtigen Koffer anschaue, die so herumrennen.''



Live-Infos vom Wahlabend finden Sie in unserem Ticker-Beitrag.

3 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.