Landesrat Jörg Leichtfried will Solartechnik und Biomasse stärken

Der äußerst niedrige Ölpreis sowie ein Rückgang bei der allgemeinen Investitionsfreude ließen den Zuwachs bei Solartechnologie und Biomasse leider ordentlich einbrechen. Umweltlandesrat Jörg Leichtfried steuert jetzt dagegen und stockte die Fördersätze mit Jahresbeginn kräftig auf.

Angesichts der aktuellen Zahlen in Sachen Solaranlagen gewinnt man den Eindruck, dass unsere Landsleute die Freude an alternativen Energieformen etwas verloren haben. So ist vor allem die Solarthermie, also die direkte Wärmegewinnung durch die Sonnenstrahlung, in den letzten Jahren leider dramatisch zurückgegangen. Montierten sich die Steirer vor vier Jahren noch rund 60.000 Quadratmeter Kollektorfläche auf ihre Dächer, war es im Vorjahr nur noch ein gutes Drittel dieser Menge. Ein Rückgang, der in ganz Österreich verzeichnet wird, aber im diesbezüglichen Vorzeigeland Steiermark natürlich besonders weh tut.

Grund für den Einbruch ist in erster Linie eine Verdrängung durch die Fotovoltaik. Der Boom der Sonnenstromanlagen seit 2009 hat den technisch einfacheren Solar-Wärmeerzeugern den Rang abgelaufen. „Die wenigsten installieren beide Systeme, und im Zweifel entscheiden sich viele eben für die modernen Fotovoltaikanlagen", betont der steirische Umweltlandesrat Jörg Leichtfried. Seit 2013 geht es auch bei der Fotovoltaik bergab. Nach Jahren des stetigen Zuwachses beim Sonnenstrom ist die in der Steiermark zur Förderung beantragte Menge seither um fast zwei Drittel abgestürzt. „Unmittelbar nach der Wirtschaftskrise war der Wille, das Geld in fixe Wertanlagen wie Fotovoltaik zu investieren, scheinbar viel größer als heute", so Leichtfried. Eine Rolle könnte auch der niedrige Ölpreis spielen. Der sorgt derzeit auch für einen Einbruch beim Absatz von Pelletsheizungen.

Entwicklungen, die den steirischen Klimaschutzbestrebungen zuwiderlaufen. Leichtfried und sein Team setzen jetzt alles daran, diesen Abwärtstrend bei den erneuerbaren Energieformen zu stoppen. „Für das heurige Jahr werden dafür die Fördermodalitäten vereinfacht und die Sätze angehoben. Eine Million Euro steht heuer für die Solarwärme bereit, pro neuer Anlage gibt es rund doppelt so viel Geld wie bisher.“ So können Fotovoltaik-Willige heuer erstmals doppelt kassieren: Zu den Landes-Fördermitteln kann man zusätzlich Bundesgelder beantragen. Auch gibt es eine attraktive Förderung für Stromspeicher zur Steigerung des Eigenverbrauchs an Sonnenstrom. Einen eigenen, mit einer Million Euro gefüllten Topf gibt es außerdem auch für Sonnenstrom-Bürgerbeteiligungsanlagen. „Hier ist das Interesse der Leute nach wie vor ungebrochen", so Leichtfried. Dazu gibt es mehr Geld für Biomasse und Wärmepumpen. Erstmals gibt es jetzt auch eine Förderung für Lastenfahrräder mit oder ohne E-Antrieb sowie für E-Taxis. „Durch die Vereinfachung der Öko-Förderrichtlinien und die Erhöhung von Förderungen wird es für die Bürger jetzt noch einfacher, einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten“, so Leichtfried.

Tabelle der Maßnahmen:

Im Bereich Solarwärme wurde aufgrund der starken Abnahme an Förderungsansuchen die Richtlinie nicht nur vereinfacht sondern auchdie Förderung annähernd verdoppelt. 1,0 Mio.

Die Richtlinien für Fotovoltaikanlagen und für Energiespeichersysteme wurden zu einer neuen Richtlinie zusammengefasst, bei der vor allem der Eigenverbrauch mittels Speichersysteme (Batterien) und Lastmanagement forciert werden soll. 1,5 Mio.

Bei Biomasseanlagen kommt es zu einer rund 20%igen Erhöhung.Erstmals werden bei Pelletsheizungen auch Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich gefördert.1,0 Mio.
Erstmals gibt es eine Förderung für hocheffiziente Wärmepumpen.1,0 Mio.

In Fortführung der sehr gut angenommenen Förderschiene für Fotovoltaik-BürgerInnenbeteiligungsanlagen wird es auch 2016 eine Aktion für solche Großanlagen geben, die budgetär auf € 1,0 Mio. begrenzt ist. Die Information ergeht Anfang 2016 als Vorbereitung für die Errichter solcher Anlagen. Das Einreichfenster erstreckt sich von April bis Ende Juni 2016.1,0 Mio.

Die Förderung von Fernwärme- bzw. Ferngasanschlüssen an bestehende Versorgungsleitungen wird fortgesetzt. Die Abwicklung erfolgt durch die Betreiber, die ebenfalls Fördermittel in der gleichen Höhe bereit stellen.400.000

In besonders belasteten Feinstaubsanierungsgebieten (Graz, Grazer Feld, Leibnitz) wird die Förderung für die Umstellung von bestehenden Feuerungsanlagen weiterhin mit in einem sozial gestaffelten Modell gefördert.500.000

In Fortsetzung der Maßnahmen zur alternativen Mobilität gibt eserstmals eine Förderung für Lastenfahrräder mit oder ohne E-Antrieb sowie für E-Taxis.200.000

Im Bereich der Elektromobilität wird im Jahr 2016 die Strategie völlig neu ausgerichtet. Künftig wird gezielt auf die Förderung von E-Carsharingprojekten in Gemeinden und bei KMU’s gesetzt. Damit soll es gelingen, die Elektromobilität mit dem an sich schon sehr umweltfreundlichen und zukünftig wohl immer mehr an Bedeutung gewinnenden Konzept des Car-Sharings zu verknüpfen. Auf Basis der „Richtlinien der Steiermärkischen Landesregierung für die Gewährung von Förderungen zu Maßnahmen im Zusammenhang mit der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern aus Mitteln des Ökofonds unter Grundlage des § 38 des Stmk. Elektrizitätswirtschafts– und –organisationsgesetzes 2005 i.d.g.F“ wird deshalb für das Jahr 2016 eine Ausschreibung für Gemeinden und KMU’s für die Umsetzung von E-Carsharingprojekten sowie für den Ankauf von elektrisch betriebenen Kommunalfahrzeugen durchgeführt. Insgesamt werden für diese Projekte1,0 Mio. EURO aus Mitteln des Ökofonds zur Verfügung gestellt.
Für den weiteren Ausbau der Fernwärme sind im heurigen Jahr 3,4 Mio. vorgesehen. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die Einspeisung der Abwärme von Sappi Gratkorn in das Grazer Fernwärmenetz dar.

Weitere Infos findet man auch unter:

Fördertipps

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.