Ohne Deutsch geht gar nichts
LR Doris Kampus spricht sich in der Flüchtlingsfrage gegen absolute Quoten aus.
Im Zuge ihrer Südsteiermark-Tour nahm sich Landesrätin Doris Kampus auch Zeit für einen Besuch der WOCHE Leibnitz, um aktuelle Fragen rund um das Thema Flüchtlinge zu beantworten. Mit Stichtag 4. Jänner waren im Bezirk Leibnitz 899 Personen in der Grundversorgung - um knapp 23 Prozent mehr als die Bezirksquote vorsieht (Bezirk Deutschlandsberg: 380 Personen).
Von den 29 Gemeinden im Bezirk Leibnitz beherbergen acht Gemeinden keine Asylwerber. Spitzenreiter sind Wildon mit 172 Asylwerbern, gefolgt von Leibnitz mit 133 und Straß in der Steiermark mit 92 (Stand: 4. 1. 2016). Doris Kampus: "Ich habe mich immer gegen absolute Gemeindequoten ausgesprochen, wobei sich bei diesem Thema keiner mehr wegducken kann."
Viele Aufgaben warten
Die Schwerpunkte in der Flüchtlingsarbeit bauen 2016 auf drei Säulen wie Deutsch lernen, Bildung und Beschäftigung auf. "Ohne Sprache kann Integration nicht leben", betont Kampus. Darüber hinaus soll eine Form der gemeinnützigen ehrenamtlichen Beschäftigung gefördert werden, "um den Menschen irgendeine Beschäftigung geben zu können". Vorab müsse aber die Frage einer Haftpflichtversicherung geklärt werden. Es werde darüber hinaus eine Herkulesaufgabe werden, die Qualifikation und Potentiale der Asylwerber zu erfassen.
Die Sozial- und Integrationslandesrätin beschönigt nichts: "Ich glaube, dass wir heuer bei den Flüchtlingen noch keine Entspannung erleben werden und hoffe, dass 2017 eine Besserung merkbar wird." Was die Vorfälle in Köln betrifft, fehlen Kampus die Worte, um zu beschreiben, "wie scheußlich" sie das findet: "Solche Ereignisse sind Gift für jede Form der sachlichen Diskussion, wobei das Thema ohnehin schon schwer genug ist." Aus der Sicht von Doris Kampus darf es in der Flüchtlingsdiskussion auch keine Tabus geben: "Es gibt Werte, die sind nicht verhandelbar und die muss man auch vorleben."
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