Religion spielt (k)eine Rolle
Ali Cetinkaya, der moslimische Bezirksvorstand der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, über Glaube, Mut und Brückenbau.
Ali Cetinkaya über Glaube, Mut und Brückenbau.
Ali Cetinkaya ist etwas Besonderes. Der 30-Jährige ist der erste muslimische Bezirksvorstand der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, kurz FCG. Ein Moslem als Vorstand einer christlich-sozialen Gewerkschaft? Geht das überhaupt?
„Ja“, meint der Feldbacher. „Die FCG steht den Religionsbekenntnissen ihrer Mitglieder offen gegenüber.“ Auch der gebürtige Türke sieht den unterschiedlichen Glauben weder als Hürde noch Hindernis. Durch seine Position setzt er viel mehr ein Zeichen für ein friedliches Miteinander. „Ich bin mit dem Christentum aufgewachsen. Somit ist dieser Glaube auch zu einem Teil meines Lebens geworden.“ Sogar die Facharbeit, die der engagierte Sozialbetreuer im Rahmen seiner Ausbildung verfassen musste, beschäftigte sich mit dieser Thematik. „Ich bin der festen Überzeugung, dass das Christentum, der Islam und alle anderen Glaubensrichtungen nur Gutes für die gesamte Menschheit wollen. Das heißt, dass die Grundbasis aller Religionen auf Liebe ausgerichtet ist.“
Glaube im Alltag
„Religion bedeutet für mich das Finden von Erklärungen, für Dinge, die eigentlich nicht zu erklären sind. In vielen Situationen weißt mir die Philosophie des Islams einen Weg durchs Leben und so versuche ich durch mein Handeln, auf die Menschen, die aus verschiedensten Kulturen und Gesellschaftsschichten stammen, positiv zu wirken.“ Ali verfolgt deshalb seinen Traum vom Brückenbau. Aber nicht etwa zwischen zwei Städten, sondern zweier Fronten, zweier Religion und unterschiedlichen Kulturen. Der Grundstein ist zumindest schon gelegt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.