Stadt Enns
Demonstration gegen Handymast in Enns

23 Bürger aus Enns und Haag beteiligen sich an der Demonstration und versperren den Zugang zum Mobilfunkmast. | Foto: BRS/Böhm
4Bilder
  • 23 Bürger aus Enns und Haag beteiligen sich an der Demonstration und versperren den Zugang zum Mobilfunkmast.
  • Foto: BRS/Böhm
  • hochgeladen von Anna Böhm

ENNS. Im April 2017 hat die ÖBB in einem Ennser Wohngebiet einen über 30 Meter hohen Funkmasten errichtet, der bis dato nicht in Betrieb ist. Davon wurden weder die Stadtgemeinde Enns noch die Bürger informiert. Weil es keine baurechtliche Bewilligung für den Bau gab, reichte die Stadt Enns einen Beseitigungsauftrag ein, dieser wurde schlichtweg abgelehnt. Die ÖBB hatten daraufhin argumentiert, dass der Mast Teil der Bahnanlage sei und deshalb keine Bewilligung notwendig sei. Dieser diene der ÖBB in Notfällen, wie dem Ausfall des Bahnfunks, als Sicherheit.

Demonstration

Vor zwei Tagen begann die ÖBB nun mit den Vorbereitungen zur Inbetriebnahme. Die betroffene Ennser Bevölkerung und Betroffene der Stadt Haag, wo sich aktuell dieselbe Geschichte wiederholt, lassen sich das nicht gefallen. Am 31. Jänner um 7 Uhr demonstrierten die Betroffenen gegen den ÖBB-Mobilfunkmast. 23 Menschen versperrten den Arbeitern den Zugang zum Mast. „Das für die ÖBB notwendige Funksystem GSM-R ist auf dieser Strecke bereits voll ausgebaut, und der Empfang für alle Mobilfunknetze ist in Enns, zum Beispiel zum Absetzten von Notrufen, voll gegeben. Daher handelt es sich laut einem Rechtsgutachten um keine Eisenbahnanlage und ist genehmigungspflichtig“, argumentiert Hans Schillinger, der die Bürgergruppe formiert hat.

Zusätzlich zur Errichtung des Handymast und der damit verbundenen Gesundheitsgefährdung der Bürger, rohdet die ÖBB Ende 2018 die etwa 1.500 Quadratmeter Wald rund um den Mast. Die Bäume dienten als Sicht- und vor allem Lärmschutz vor der angrenzenden Bahnanlage. Erneut ohne Bewilligung oder Information der Stadtgemeinde Enns und deren Bürger. „Laut den ÖBB wurden die Bäume aus Sicherheitsgründen gerohdet. Die übriggebliebenen Stämme beweisen jedoch, dass die Bäume großteils noch gesund waren und keineswegs eine Gefahr darstellten.“, so Schillinger.

Reaktion der ÖBB

Die ÖBB reagierte sofort auf die Demonstration der Bürger und gibt folgende Stellungnahme bekannt: Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde der Stadtgemeinde Enns gegen den Mobilfunkmasten der ÖBB-Infrastruktur AG zurückgewiesen. Damit wurde rechtsgültig geklärt, dass der Mobilfunkmast eine Eisenbahnanlage darstellt und von den ÖBB ordnungsgemäß errichtet wurde. Dieses Urteil bedeutet auch, dass die Stadtgemeinde Enns in Bezug auf die Errichtung und den Betrieb der Sendeanlage unzuständig ist. Die Anlage wird nun fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die ÖBB-Infrastruktur AG geht davon aus, dass von Seiten der Gemeinde als auch den Anrainern die Rechtmäßigkeit der Anlage nicht weiter in Frage gestellt wird und es zu keinen weiteren Behinderungen mehr kommt.

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

7 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Enns auf MeinBezirk.at/Enns

Neuigkeiten aus Enns als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Enns auf Facebook: MeinBezirk.at/Enns - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Enns und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.