Radmasterplan
„Die Radler sind unsere Marktforscher“

Treten für das „Radland Kärnten! in die Pedale und initiieren den Masterplan „Kärnten am Rad“: die Landesräte Martin Gruber (links) und Sebastian Schuschnig | Foto: Kowal
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Im Doppel-Interview: Die ÖVP-Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig starten den Masterplan „Kärnten am Rad“. Noch im Juni startet dazu ein öffentlicher Ideen-Wettbewerb.

WOCHE: Was kann der Referent für Radwegebau kurzfristig zum Startschuss der Masterplans „Kärnten am Rad“ beitragen?
GRUBER:
Es geht darum, unser schon relativ weit ausgebautes überregionales Radwegenetz noch besser auszubauen – für Alltagsradler, für Pendler auf Fahrrädern, für Freizeitradler und für touristische Zwecke. Die großen Lückenschlüsse, die wir noch heuer beginnen abzuarbeiten, betreffen die Lieserschlucht, den Südufer-Radweg am Wörthersee und den Rundweg um den Faaker See.

Welche Bedeutung hat das Radfahren mittlerweile für den Kärntner Tourismus?
SCHUSCHNIG:
Eine aktuelle Gästebefragung zeigt, dass ein immer größerer Anteil der Gäste Kärnten als Radland erleben möchte und dass immer mehr Gäste ohne PKW anreisen. Es geht uns natürlich nicht nur um Touristen: Wir haben auch einen umwelt- und verkehrspolitischen Auftrag. Wir möchten den Anteil an Radlern im Alltagsverkehr signifikant erhöhen. Dieser Anteil liegt derzeit bei sieben Prozent, wir können das kurzfristig definitiv auf bis zu 13 Prozent steigern. Die Gästebefragung hat auch ergeben, dass immer mehr Urlauber auf E-Bikes umsteigen. Wir haben keine einzige Tourismusregion, in der es keinen E-Bike-Verleih gibt.

Der Radmasterplan stützt sich auf zwei Säulen. Säule eins ist das Einbinden von Experten. Was ist diesbezüglich bereits geschehen?
GRUBER:
Die Agentur „Edelweiss“, die diesen Prozess ebenso wie die Agentur „Invent“ begleitet, hat Stakeholder unter anderem aus Gemeinden, Städten, Tourismusregionen und Tourismusverbänden eingeladen mitzumachen.
SCHUSCHNIG: Das geschieht in Form einer Online-Erhebung, damit wir keine Parallel-Strukturen aufbauen. Wir wollen auch jene Projekte in den Radmasterplan einarbeiten, die vielleicht schon umgesetzt sind oder sich in der Pipeline befinden: Bestehendes nutzen, Bestehendes ausbauen und Neues hinzufügen!
GRUBER: Das Thema muss ein gutes sein, weil der Rücklauf relativ hoch ist.

Säule zwei ist ein öffentlicher Ideen-Wettbewerb. Wie läuft dieser konkret ab?
SCHUSCHNIG:
Der Wettbewerb startet im Laufe der nächsten Woche. Er ist das Herzstück des Radmasterplans, weil es nicht darum geht, am Schreibtisch etwas zu entwerfen, das in der Realität nicht angenommen wird. Die Kärntner können in Form eines Bürgerbeteiligungsprozesses Ideen in drei Kategorien an uns herantragen: Alltag und Beruf, Freizeit und Wirtschaft sowie Infrastruktur und Innovation. Das sind gleichzeitig auch die Themen-Cluster für die Experten-Runden. Die Radler sind unsere Marktforscher!
GRUBER: Die Ideengeber sollen das auch nicht umsonst machen: Wir verlosen unter den besten Ideen wertvolle Sachpreise – zum Beispiel ein E-Bike.

Die Agenturen „Edelweiss“ und „Invent“ begleiten den Reformprozess. Wie sieht der zeitliche Fahrplan konkret aus?
GRUBER:
Der Ideen-Wettbewerb findet von Juni bis September statt. Dazwischen tagen die einzelnen Gruppen, in denen die Experten-Meinungen erarbeitet werden. Die Ideen fließen dann in diese Experten-Runden ein, um ein Gesamtkonzept „Kärnten am Rad“ zu erstellen. Dann haben wir beide quasi eine Handlungsanleitung, die wir in dieser Legislaturperiode abarbeiten sollen. Die ersten Maßnahmen möchten wir bereits 2020 umsetzen.

Wann wird der Radmasterplan ein erfolgreicher sein?
GRUBER:
Wenn wir es schaffen, dass die Kärntner vermehrt aufs Rad setzen. Wenn wir jede fünfte Autofahrt, die weniger als 2,5 Kilometer ausmacht, auch mit dem Rad oder anderen alternativen Verkehrsmitteln zurücklegen – und wenn beim Beteiligungsprozess viele Menschen mitmachen.
SCHUSCHNIG: Aus touristischer Sicht: Derzeit geben 40 Prozent der Gäste Radfahren als Grund für ihren Urlaub in Kärnten an. Wenn wir auf über 50 Prozent kommen und von den Urlaubern auch weniger Infrastruktur-Hausaufgaben bekommen, trägt der Radmasterplan Früchte.

Was können Sie als Privatpersonen beitragen, um diesen Reformprozess zu beschleunigen?
GRUBER:
Als bekennender Sport-Muffel habe ich meiner Tochter das Radfahren beigebracht. Ich bin auf den Geschmack gekommen, aber bei mir wird es definitiv ein E-Bike werden.
SCHUSCHNIG: Ich bin zwar kein Sport-Muffel, bin aber trotzdem ebenfalls auf den E-Bike-Geschmack gekommen.

ZUR SACHE
Ideen-Wettbewerb:
Die ÖVP-Landesräte Martin Gruber (Straßen-, Brücken- und Radwegebau) und Sebastian Schuschnig (Tourismus, öffentlicher Verkehr und Mobilität) starten referatsübergreifend den Masterplan „Kärnten am Rad“. Die Kärntner können in den drei Kategorien „Alltag und Beruf“, „Freizeit und Wirtschaft“ sowie „Infrastruktur und Innovation“ ab nächster Woche ihre Ideen einbringen. Anfragen per E-Mail an radfahren@ktn.gv.at. Alle Informationen dazu gibt’s auf der Facebook-Seite „Kärnten am Rad“.

Treten für das „Radland Kärnten! in die Pedale und initiieren den Masterplan „Kärnten am Rad“: die Landesräte Martin Gruber (links) und Sebastian Schuschnig | Foto: Kowal
Die Landesräte Martin Gruber (links) und Sebastian Schuschnig | Foto: Kowal
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