"Illegaler Bau"
Vorwürfe gegen die Gemeinde Münster

Diese Garage in einem Feld in Münster war der Grund für die Vorwürfe.  | Foto: Gredler
3Bilder
  • Diese Garage in einem Feld in Münster war der Grund für die Vorwürfe.
  • Foto: Gredler
  • hochgeladen von Magdalena Gredler

Die Gemeinde Münster und Bürgermeister Werner Entner sehen sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert. Grund dafür ist ein "illegaler" Bau in Münster.

MÜNSTER (red). Vor Kurzem wurden gegen die Gemeinde Münster und vor allem gegen Bürgermeister Werner Entner einige Vorwürfe laut. Es ging um ein Bauvorhaben, einer großen landwirtschaftlichen Garage, die in Münster ohne Bauverhandlung und somit auch ohne Beschluss errichtet wurde. Der Bauherr soll laut den Anschuldigungen im Gemeinderat sitzen, die ÖVP vertreten und außerdem mit Bürgermeister Entner verwandt sein.
Im Raum steht nun, ob der Bauherr wegen seiner Funktionen bevorzugt behandelt worden sei oder ob man absichtlich "weg gesehen" habe. Einige Bürger warfen die Frage auf, wie dieses Projekt, in Zeiten des von der Politik geforderten, Be- und Verbauungsstopps überhaupt möglich sei. Am 20. März soll laut den Kritikern Baustart gewesen sein, also bei Beginn der Corona-Krise. Dies ohne Bauverhandlung. Der bereits fertige Bau soll angeblich am 10. Juli nachverhandelt worden sein. 

Ein persönliches Anliegen 

Münsters Bürgermeister Werner Entner war auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER sofort für ein Gespräch verfügbar und wollte die Angelegenheit klarstellen. Am 28. Februar habe der Bauwerber das Bauansuchen für die Errichtung seines Bauwerkes eingebracht. Im Vorfeld sei bereits abgeklärt worden, dass es sich beim Bauwerk um eine Nebenanlage bzw. ein Nebengebäude im Rahmen des landwirtschaftlichen Betriebes handelt. "Es mag für außenstehende befremdend erscheinen, wenn das Gebäude eine derartige Dimension aufweist, aber eine dementsprechende Größe hat im Verhältnis auch das Hauptgebäude", so Entner. Bereits Anfang März lag angeblich die Stellungnahme des Baubezirksamtes Kufstein vor. Diese besagte, dass bei plan– und bescheidgemäßer Ausführung des Bauvorhabens kein Einwand erhoben werde.

Ohne Baubescheid 

Nachdem jedoch bekannt wurde, dass mit dem Bau schon begonnen worden war, wurde laut Entner der Bauwerber mit einem Schreiben zur unverzüglichen Einstellung aller Bautätigkeiten aufgefordert. Kurzfristig sei angedacht worden, während der Coronaphase das Verfahren im Rahmen einer Nachbarmitteilung mit Parteiengehör durchzuführen. Sinnvoller schien dann angeblich doch das Verfahren an Ort und Stelle in Anwesenheit der betroffenen Nachbarn durchzuführen, zumal das Bauwerk unmittelbar an der Nachbargrenze stehe, so Entner. Letztlich führte dies zur Bauverhandlung am 10. Juli vor Ort. Das Bauwerk war allerdings zum Zeitpunkt der Bauverhandlung bereits fertiggestellt.
Der Bauwerber sei im Rahmen der Bauverhandlung auf die zweckwidrige Nutzung des bereits fertiggestellten Lagers aufmerksam gemacht worden, so Entner. Der ausgearbeitete Baubescheid liegt unterschriftsreif vor. Richtig sei, dass die bauliche Anlage ohne Vorliegen der Baubewilligung errichtet worden ist, obwohl die Baueinstellung verfügt worden war. Richtig sei aber auch, dass die Genehmigungsfähigkeit des Bauvorhabens bereits Anfang März außer Zweifel stand, die positive Beurteilung des Sachverständigen und die Stellungnahme der Landesstraßenverwaltung vorlagen. "Auch für mich ist es unverständlich, dass ein Gemeinderat ohne Baubescheid ein Bauwerk errichtet", so Münsters Bürgermeister Entner abschließend. 

Weitere Infos zum Thema Münster finden Sie hier. 

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.