Gericht
3. Prozesstag gegen "Ibiza-Detektiv" Julian H.
Am dritten Verhandlungstag im Prozess gegen den 40-jährigen Julian H., der als „Ibiza-Detektiv“ mit einem Video eine Politbombe gezündet haben soll und sich nun am Landesgericht St. Pölten wegen massiver Drogendelikte und Urkundenfälschung zu verantworten hat, kamen zwei Hauptbelastungszeugen abermals zu Wort.
AMSTETTEN/ST. PÖLTEN. Nach ihren ersten Aussagen (die RegionalMedien berichteten) hatten sich zahlreiche zusätzliche Fragen ergeben, wobei vor allem die beiden Verteidiger Wolfgang Auer und Oliver Scherbaum versuchten, die Glaubwürdigkeit der beiden Zeugen ins Wanken zu bringen. Beide hatten ursprünglich angegeben, Kokain von H. gekauft zu haben.
Zeugin wegen Drogendelikten verurteilt
Aufgrund ihrer psychischen Probleme musste die Einvernahme der Frau sowohl am ersten als auch am zweiten Verhandlungstag unterbrochen werden. Darüber hinaus wollte sie nur in Abwesenheit des Beschuldigten aussagen. Sie habe sowohl vor Julian H., aber auch vor dem anderen Belastungszeugen große Angst. Mehr als zehn Mal war sie bereits von der Exekutive einvernommen worden, unter anderem auch im Zusammenhang mit ihrem eigenen Prozess, bei dem die Slowakin wegen Drogendelikten verurteilt worden war. Auch zuletzt kam es wieder zu mehreren Widersprüchen, mit denen der Richter danach auch ihren kroatischen Ex-Freund konfrontierte.
Hintermänner des „Ibiza-Krimis“
Dieser konnte teilweise Antworten verweigern, zumal er selbst noch in ein Verfahren geraten war, das ein weiterer Zeuge ins Rollen gebracht hatte. Demnach habe ihm der Kroate falsche Informationen über Julian H. verkauft. Als Gegenleistung habe er unter anderem die Anwaltskosten der Belastungszeugen in ihren eigenen Prozessen übernommen. Er habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Hintermänner des „Ibiza-Krimis“ auszuforschen, erklärte der Zeuge am zweiten Verhandlungstag. Auch er muss einen weiteres Mal zur Befragung vor Gericht.
Weitere Berichte zu den Verhandlungen finden Sie hier und hier
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