Bürgerinitiative sammelt Unterschriften zur "Rettung der Forstheide"
Bürgerinitiative startet eine Unterschriftenaktion zum Erhalt der "letzten voralpinen Steppenheide Europas".
BEZIRK AMSTETTEN. Das Ziel ist, die Forstheide "wirklich unter Schutz zu stellen", erklärt Peter Rausch von "Rettet die Forstheide", der seit den 80er Jahren um die Forstheide kämpft.
Das bisherige Landschaftsentwicklungskonzept sei gescheitert, es brauche ein Schutzkonzept, erklärt er.
Die Zerstörung etwa durch Schotterabbau und Baumschlägerungen seien bereits so weit fortgeschritten, dass bald nichts mehr vom Natur- und Naherholungsgebiet übrig bleiben wird. Ein Ziel sei es, das Areal zu erwerben. 500 Hektar "wären realistisch", so Rausch.
Konzept nicht gescheitert
"Das Entwicklungskonzept ist nicht gescheitert", widerspricht Umweltgemeinderat Bernhard Wagner (SPÖ). Seit Jahren würden Experten bei der Entwicklung und Umsetzung mitarbeiten, erklärt er, die Projekte hätten "Hand und Fuß".
Ein großflächiger Ankauf von Grundstücken in der Forstheide sei derzeit "keine Option", so Wagner. Allerdings sollen in den nächsten Jahren Gründe im Bereich Stiefelmühle (Firma Mondi) und Meerwiese (Hatschek Forste) erworben werden.
Man dürfte sich nicht gegeneinander ausspielen lassen, meint Umweltstadtrat Gerhard Haag (Grüne). Man nehme alle Bedenken ernst, so Haag.
Die Bilanz der Stadt
Erst vor wenigen Wochen präsentierte die Stadt ihre Bilanz des Entwicklungskonzepts. „Sehr viel wurde bereits umgesetzt und die Pläne für 2016 sind sehr ambitioniert“, hieß es damals.
So wurden etwa Schottergruben zu Laichgewässer umfunktioniert, Brutwände für Uferschwalben angelegt, beim Landesklinikum erfolgt eine Beweidung durch Ziegen. Altholzinseln und Spechtbäume sind geplant. Nicht zuletzt soll Schülern die Natur "vermittelt" werden.
Der Umgang miteinander
Diese "Propaganda" lenke von den Zerstörungen ab. Projekte wie Amphibienteiche hätten nichts mit dem ursprünglichen Charakter der Heide zu tun, sagt Rausch und fordert neben einem Schutzkonzept auch unabhängige Experten, die Umsetzungen überwachen.
Beide Seiten, Stadt wie Bürgerinitiative, würden sich einen ehrlicheren und konstruktiveren Umgang miteinander wünschen.
Die Forstheide beherbergt über 550 Schmetterlingsarten, rund 50 Borkenkäferarten, Heuschrecken, Gottesanbeterinnen sowie seltene Pflanzen wie Enzian und Schneerose.
Hier geht es zur Petition.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.