Wählen statt Christkindlmärkte
Am kommenden Sonntag, den 4.Dezember, steigt erneut der Anlauf zur Kür unseres Bundespräsidenten.
SCHEIBBS. Was wäre eine Wahl ohne die fleißigen Wahlhelfer, die unsere Demokratie überhaupt erst wirklich ermöglichen? Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich bei einigen der ca. 800 Beisitzer im Bezirk Scheibbs umgehört und die Stimmungen und Erwartungen aufgefangen, die sich vor dem erneuten Urnengang breitmachen.
Bernhard Stocker von der SPÖ in Gaming hilft am Wahltag als Stellvertreter des Sprengelwahlleiters. Er findet den betriebenen Aufwand zwar schon etwas mühsam, aber er sieht es nicht so tragisch: "Wir könnten es bereits hinter uns haben. Für meine Familie ist es sicher schlimmer, da schon etwas gemeinsame Freizeit verloren geht. Außerdem wirft es ein schlechtes Licht auf Österreich." Aber die bevorstehende Wahl ist natürlich nicht nur mit Frust, sondern auch mit gewissen Erwartungen verbunden: "Ich hoffe, dass wir dieses Mal ein Ergebnis haben, das auch hält. Unabhängig vom Ausgang wird es sicherlich einen großen Aufschrei geben. Man wird sich einige Wochen in den sozialen Medien ärgern und danach ist der Zauber wieder vorbei."
Sinkende Wahlbeteiligung
Auch Christian Pöchhacker von der SPÖ hilft bei dem Wahl-Prozedere mit. Als Vorsitzender in seinem Sprengel in Gaming ist es die Demokratie wert, dafür wieder einen Sonntag zu opfern: "Ich denke, dass die Demokratie ein sehr hohes Gut ist und es wichtig ist mitzuarbeiten. Das sollten sich auch jene gründlich überlegen, die nicht nochmal zur Wahl gehen wollen." Christian Pöchhacker befürchtet nämlich, dass die Wahlbeteiligung sinken wird: "Man hört in der Umgebung von manchen Leuten, dass sie nicht noch einmal zur Urne gehen wollen."
Gemütlicher Wahlbeginn
Auch in Puchenstuben wird am Sonntag selbstverständlich das Wahllokal seine Pforten geöffnet haben. In der örtlichen Schule werden in etwa sieben bis zehn Wahlhelfer Platz finden. Einer davon ist der Beisitzer Helmut Emsenhuber von der ÖVP. Für ihn ist es kein Problem am Sonntag nicht auf den Adventmarkt zu fahren: "Es ist unsere Pflicht, die Wahl des Präsidenten zu ermöglichen. Wenn wir jetzt endlich ein Ergebnis bekommen, das auch sicher besteht, ist das in Ordnung. Wir sollten lieber froh sein, dass wir überhaupt wählen gehen dürfen." Und damit es auch keine Qual der Wahl wird, werden die Helfer rundum versorgt: "Die Beisitzer treffen sich um sieben Uhr im Hallerhof. Dort wird dann gemeinsam gefrühstückt. Um acht Uhr sperren wir unsere Pforten auf. Für Kaffee und Jause ist gesorgt."
Wahlkarten in Sprengel
Franz Aigner wirkt in der Stadt Scheibbs in mehreren Wahlkommissionen mit: "Die Begeisterung steigt durch den erneuten Anlauf natürlich nicht, doch den Beitrag für die Gesellschaft nehme ich in Kauf." Auf die Frage, wie es nach der Wahl aussieht: "Ich hoffe, dass wir im Nachhinein alle wieder gut miteinander auskommen. Ich bin aber zuversichtlich, denn in unserer schnelllebigen Welt findet sich rasch ein neues Thema." Einen Vorschlag, um Ungenauigkeiten in Zukunft zu vermeiden, hat er allerdings auch: "Man sollte die Wahlkarten besser auf die Sprengel aufteilen, wodurch weniger Zeitdruck enstünde und die Auszählung wäre verlässlicher wäre."
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