"Corona-Sensoren" aus Haag
Luftmonitoring soll Ansteckungsrisiko in Schulen senken
Pilotprojekt in Haager HLW: Luftmonitoring soll Ansteckungsrisiko in Schulen senken.
HAAG. Das Haager Unternehmen LineMetrics hat eine Lösung entwickelt, mit der das Infektionsrisiko in Schulräumen gesenkt werden soll. Dabei wird die (relative) Luftfeuchtigkeit gemessen und via Webplattform den Verantwortlichen zugänglich gemacht. Diese können dann entsprechend reagieren.
Das Ansteckungsrisiko
Die Haltbarkeit des Erregers wird in Innenräumen durch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Eine Studie der Yale University zeigt, dass der Virus bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent am schnellsten inaktiviert wird. Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in Klassenzimmern tatsächlich ist, kann einfach mit Sensoren abgelesen werden.
Pilotprojekt in HLW Haag
Die Höhere Lehranstalt Wirtschaft in Haag hat nun ein Pilotprojekt gestartet. Haags Bürgermeister Lukas Michlmayr ist Initiator des Projektes. "Mir war es wichtig für das Wohl der Kinder zu sorgen. Ich habe von der Idee gehört und sofort meine Unterstützung angeboten", sagt Michlmayr.
So funktioniert es
Die LineMetrics-Plattform setzt auf Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit. Werden eingestellte Schwellenwerte im Klassenzimmer über- oder unterschritten, schickt die Plattform Meldungen aus. So kann sofort mit einfachen Maßnahmen reagiert werden in dem man etwa die Raumtemperatur und -belüftung anpasst und so die Luftfeuchtigkeit regelt.
Daten als Basis
"Die Lösung trägt zu einer guten Luftqualität in den Klassenzimmern bei. So kann das Ansteckungsrisiko reduziert und die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden der Schüler verbessert werden", erklärt der Bürgermeister.
Besonders vorteilhaft sei die Möglichkeit in den einzelnen Klassenräumen QR-Codes anzubringen. Wenn diese gescannt werden, wird Lehrpersonen am Smartphone direkt die aktuelle Luftfeuchtigkeit angezeigt.
Auf Basis der tatsächlichen Werte kann in längerfristige Maßnahmen, wie technische Luftbefeuchtung, investiert werden. Außerdem werden die Daten auf der Plattform dokumentiert, wodurch eine richtige Umsetzung nachgewiesen werden kann.
Gesamtlösung als Ziel
"Unser Ziel war es eine kostengünstige Gesamtlösung für Schulen bereitzustellen, die einfach in Betrieb genommen werden kann und nachhaltig Nutzen stiftet. Von der Minimierung des COVID-19-Risikos bis hin zur Verbesserung der Energieeffizienz in bestehenden Schulgebäuden", so Reinhard Nowak, CEO und Mitgründer von LineMetrics.
Die Plattform ist nicht nur in der aktuellen Situation relevant, sondern kann bei Bedarf um andere Anwendungsfälle erweitert werden. Beispielsweise ist es möglich mit der "Smart Building-Plattform" auch die CO2-Konzentration in Klassenzimmern zu messen.
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