Westbahnstrecke zwischen Ybbs und Amstetten ist fertig

Oskar Obermeier (Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG), Liselotte Kashofer (Bürgermeisterin der Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde), Franz Wurzer (Bürgermeister der Gemeinde Blindenmarkt), Otto Jäger (Bürgermeister der Gemeinde Neumarkt/Ybbs), Franz Bauer (Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG) und LH-Stv. Wolfgang Sobotka | Foto: ÖBB
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  • Oskar Obermeier (Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG), Liselotte Kashofer (Bürgermeisterin der Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde), Franz Wurzer (Bürgermeister der Gemeinde Blindenmarkt), Otto Jäger (Bürgermeister der Gemeinde Neumarkt/Ybbs), Franz Bauer (Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG) und LH-Stv. Wolfgang Sobotka
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  • hochgeladen von Thomas Leitsberger

Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird der neue viergleisige Abschnitt zwischen Ybbs und Amstetten Ost in Betrieb genommen. Damit fehlt nur noch die Güterzugumfahrung in St. Pölten, um dieses "Jahrhundertprojekt" in Niederösterreich abschließen zu können. Das wird dann im Jahr 2017 der Fall sein.

Der Lückenschluss

Der Abschnitt Ybbs - Amstetten, mit einer Länge von 16,7 km, ist Bestandteil des 4-gleisigen Ausbaus der Weststrecke und Teil des TEN 17 Korridors, der Donauachse. Der Ausbau dieses Abschnittes stellt den Lückenschluss zur 4-Gleisigkeit zwischen St. Pölten und Linz dar. Die Bestandstrecke zwischen Ybbs an der Donau und Amstetten wurde dabei um zwei neue Hochleistungsgleise ergänzt. Die bestehenden Gleise wurden erneuert und ebenfalls auf Hochleistungsstreckenniveau angehoben.

Der Bauablauf

Damit der laufende Betrieb mit rund 300 Zügen pro Werktag möglichst wenig gestört wird, erfolgte der Ausbau in vier Bauabschnitten und in zwei Hauptbauphasen. Zuerst wurde die Trasse zwischen Ybbs an der Donau und Amstetten durch zwei Neubaugleise inklusive des 2,2 km langen Burgstaller Tunnels ergänzt. Mit der ersten, erfolgreichen Inbetriebnahme Ende März 2013 wurde der Verkehr auf die neuen Gleise umgelegt. Dies war gleichzeitig der Startschuss für die Sanierung der bestehenden Gleise. Sie wurden auf Hochleistungsniveau gebracht und nehmen im Dezember 2014 wieder ihren Betrieb auf. Die Hochleistungsstrecke ist nun 4-gleisig bis zur Einfahrt des Bf. Amstetten befahrbar, die Haltestellen Blindenmarkt und Neumarkt/Ybbs-Karlsbach wurde erneuert.

Die Strecke

Die Strecke verläuft von Ybbs aus südlich der Bestandstrecke, kreuzt bei Hubertendorf die Bestandstrecke (Burgstaller Tunnel) und verläuft dann bis Amstetten nördlich der bestehenden Strecke. Das Projekt grenzt im Osten an das schon länger fertig gestellte Projekt Sarling - Ybbs und im Westen an das ebenfalls schon länger fertig gestellte Projekt Amstetten West an.

Ein markantes Bauwerk entlang der Strecke zwischen Ybbs und Amstetten ist der 2,2 km lange Burgstaller Tunnel. Der Burgstaller Tunnel wurde mit umfassenden Sicherheitsmaßnahmen für Fahrgäste sowie Mitarbeiter ausgerüstet. Über die Länge des Tunnels sind drei Sicherheitsausstiege angeordnet, welche über das öffentliche Straßennetz zu erreichen sind.

Die Weststrecke quert seit jeher den Ybbsfluss. Die bestehende Brücke wurde komplett abgetragen. Heute führen zwei je 108 m lange Stahlbetonbrücken über die Ybbs.

Die bestehende Haltestelle in Neumarkt wurde 300 m Richtung Westen verlegt. So konnte sie perfekt in die neue Trasse eingefügt werden und es entstand ein Personendurchgang mit stufenlosen Zugängen. Der barrierefreie Zutritt wird außerdem durch Liftanlagen und eine 55 cm hohe Bahnsteigkante gewährleistet. 20 PKW-Stellplätze und 28 Zweiradabstellplätze machen das Umsteigen zur Bahn komfortabel.

Die Haltestelle Blindenmarkt wurde modernisiert. Heute führt ein verlängerter Personendurchgang zum neuen Inselbahnsteig, der mit seiner 55 cm hohen Kante über der Schiene ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglicht. Die Haltestelle wird über 66 neue PKW-Stellplätze und 64 neue Zweiradabstellplätze verfügen. Mitte 2015 werden die neuen Liftanlagen fertig und ermöglichen ein stufenloses Umsteigen zu den Zügen.

Im Zuge des Ausbaus wird die Ostseite des Bahnhofs Amstetten für eine durchgehend viergleisige Weststrecke adaptiert. Die Westseite des Bahnhofs wurde bereits früher im Rahmen des Projekts „Amstetten West“ ausgebaut. Neben der Anbindung der vier Westbahngleise an die Bahnsteige werden ausreichend Gleislängen für die Zusammenstellung von Güterzügen geschaffen.
Offen ist derzeit noch die Verlängerung der Bahnsteige 4 und 5 sowie die Verlegung der Gleise 1 und 2 nach der Reichsbrücke. Im Dezember 2015 ist dann auch dieser Abschnitt durchgängig viergleisig befahrbar. Die Fertigstellung ist für 2016 geplant.

Bilanz der Bauarbeiten – Zahlen, Daten, Fakten

2.800 Meter Löschwasserleitung …
Unscheinbar im Randweg des Tunnels angebracht, ist die Löschwasserleitung im Ereignisfall nicht wegzudenken, innerhalb kürzester Zeit füllt sie sich mit Wasser.

1,8 Mio. Arbeiterstunden …
Dazu zählen auch die Arbeitsstunden der Oberleitungsmontage. Eine Person müsste dafür mit einer 40-Stunden-Woche rund 850 Jahre lang arbeiten.

47 Kilometer Bohrpfähle …
… befinden sich unter der Trasse, einerseits um den Untergrund zu stabilisieren und anderseits bilden sie die Außenwand des Tunnels. Reiht man diese aneinander, entsprechen sie 156 Mal der Höhe des Eiffelturms.

50 Kilometer Schotteroberbau …
… wurden insgesamt neu verlegt. Das entspricht der Länge einer Seidenfaser aus dem Kokon der Seidenraupe.

22.000 Tonnen Betonstahl …
… lautet die beeindruckende Zahl über die gesamte Bauzeit. Sie sind so schwer wie 3.000 Elefanten.

6 Kilometer Feste Fahrbahn …
… wurden im Tunnel- und Wannenbauwerk eingebaut. Für diese Strecke benötigt eine Schnecke zirka zwei Monate.

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