Mehr Photovoltaik soll auf die Dächer:
Baden auf dem Weg in die Energiewende

Vizebgm. Helga Krismer und Bgm. Stefan Szirucsek bei der Begrüßung | Foto: Stockmann
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Laut dem vor zwei Jahren im Land beschlossenen NÖ Raumordnungsgesetz müssen künftig die Gemeinden in ihre örtlichen Entwicklungskonzepte auch so genannte Energieräume integrieren. Baden hat sich von "Emrich Consulting" ein Konzept ausarbeiten lassen. Dieses wurde am 12. Dezember öffentlich vorgestellt.

BADEN. Im wesentlichen geht es darum, dass bis zum Jahr 2040 der Ausstieg aus fossiler Energie geschafft sein soll. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach und brauche die Mithilfe aller, von Privaten ebenso wie von der Gemeinde, sagten Hans Emrich und Martina Reisenbichler von Emrich Consulting bei der Präsentation ihrer Studie im Theater am Steg. 

Wärmebedarf und Mobilität

Anhand der beiden größten Energie-"Brocken" - Wärmebedarf und Mobilität - skizzierten sie in ihrem Vortrag den Ist-Zustand in Baden. Um das Klimaziel bis 2040 zu erreichen, seien zwei große Schritte nötig. Zunächst die Reduzierung des Energiebedarfs, und in der Folge die vollständige Deckung des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft. 
Auf Biomasse (Fernwärme oder Pelletskessel) allein zu setzen, sei nicht zielführend, so die beiden Fachleute. Denn Heizen mit Holz sei feinstaubbelastend, zum anderen benötige man das Holz auch als Baustoff. Geothermie (Erdwärme aus großer Tiefe) sei im Raum Baden zum Schutz der Quellen nicht realistisch.
In Bezug auf Mobilität sei Baden prinzipiell auf einem guten Weg. Dem Fuß-, Rad- und Öffi-Verkehr wird immer mehr Vorrang eingeräumt. Es brauche aber zur Forcierung der E-Mobilität 140 Ladestationen und bei Supermarkt-Parkplätzen und in Parkdecks zusätzlich Schnelllade-Stationen.

Alte Häuser als Herausforderung

Eine Herausforderung sei der große Bestand an alten (teils denkmalgeschützten) Häusern und Villen in Baden (mit Baujahr vor 1919) und dazu der erst vor einem Jahr verliehene Titel "UNESCO-Welterbe". 1380 Gebäude (von insgesamt knapp 5000) stammen aus der Zeit vor 1919 und verbrauchen entsprechend den Löwenanteil an Energie (z.B. hohe Räume). "Auch hier wird es verstärkt Photovoltaik auf den Dächern brauchen sowie Fassaden-Dämmungen," so Hans Emrich. 

Viele kleine Schritte nötig

Zu den vielen kleinen Schritten, die jetzt nötig seien, zählte Emrich die Adaptierung von Bebauungsbestimmungen (Fassaden- und Dachbegrünung), eine Servicestelle für Anfragen und lokale Kooperationen wie Einkaufsgemeinschaften oder eine "Stadt der kurzen Wege". 

Rege Diskussion im Anschluss

Zweifel an der Zielerreichung äußerte in der Diskussion Gemeinderat Helmut Hofer-Gruber. Ohne sanften Zwang werde die Energiewende wohl nicht gelingen, denn "sonst würden jetzt schon viele Leute freiwillig 100 auf der Autobahn" fahren. Zu wenig "Wie umsetzen?" war es auch für Martin Jaksch-Fliegenschnee, der für die Bewerbung um ein Windrad (250 mehr sollen es in ganz NÖ werden) plädierte. Bewohner der Schutzzonen äußerten Kritik: "Wir wollten unsere Häuser schon vor zehn Jahren dämmen, aber es wurde von der Schutzzonenkommission abgelehnt. Ebenso wie Photovoltaik. Es ist dringend Zeit, die Schutzzonen in Bezug auf die Energiewende zu evaluieren." Michael Krenn sah überhaupt ein gesellschaftliches Problem. "Die nötigen Techniken kennen wir schon seit vielen Jahren, doch die Demokratie hinkt hinterher." 
Vizebgm. Helga Krismer will alles dafür tun, dass "Baden auch in 30 Jahren noch ein attraktiver Standort" ist. "Für dieses hochkomplexe Thema" brauche es nun viel Know How, viel Ausdauer und viele, viele Gespräche, meinte Bürgermeister Stefan Szirucsek abschließend.

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