"Es war ein schwieriges Erntejahr"

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Quer durch den Bezirk sind die Landwirte von den Folgen des Hochwassers betroffen.
BEZIRK (penz). Die Regenschauer in den vergangenen Wochen haben die Ernte erschwert. In einigen Fällen waren ganze Felder überschwemmt. So war auch im Grünland teilweise der Heu-Einschnitt nicht zur Ernte geeignet. Beim Ackerbau konnten einige Bauern aufgrund der großen Wassermassen erst gar nicht ins Feld hinein. Der viele Regen schadet bei reifem Getreide auch der Qualität, weil der Proteingehalt niedriger ist.
Ausfälle quer durch den Bezirk
In den Überschwemmungsgebieten im Bezirk säuft buchstäblich den Bauern die Ernte ab. "Besonders von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen, ist der ländliche Raum entlang der Enknach sowie auch Moosbach, Treubach und Roßbach oder das Ibmer Moor", sagt Bezirksbauernobmann Ferdinand Tiefnig. Quer durch den Bezirk seien immer wieder mal Landwirte von den starken Regenfällen betroffen gewesen. Andere Gebiete erfreuten sich dafür an beständigen Erträgen. Laut Tiefnig könne man nie genau sagen, welche Regionen es besonders gut oder schlecht traf: "Die Ausfälle gehen quer durch den Bezirk. Punktuelle Niederschläge und die Bodenbeschaffenheit lassen keine genauen Angaben zu."
Insgesamt entsprach die Ernte in ganz Oberösterreich mengenmäßig einer guten, überdurchschnittlchen Ernte. "Im Bezirk Braunau war sie hingegen eher mittelmäßig", so Tiefnig.
Schwere Zeit für Bienen und Imker
Doch nicht nur den Landwirten macht der diesjährige, unbeständige Sommer zu schaffen, sondern auch ihren "beflügelten Mitbewohnern", dem Bienenvolk. "Honig von heimischen Imkern ist heuer eine Rarität", bedauert Tiefnig. Während grundsätzlich für Blüten und Bienen ein feuchter Sommer besser als ein trockener ist, verregnete es heuer die wichtigsten Monate komplett. Die Bienen blieben die Zeit über in ihrem Stock. Dadurch, dass sie kaum ausschwärmen konnten, blieb ihnen auch die Nahrung aus. "Wir können nur hoffen, dass der Herbst wieder besser wird", bangt der Bezirksbauernbundobmann.
Grünland warf gute Erträge ab
Gute Erträge warf unter anderem das Grünland ab, welches diesen Sommer besonders gedieh. Ebenfalls ertragreich war der Weizen und die Gerste. Rückblickend auf die Dürre im Vorjahr war die Ernte heuer sogar besser, so Tiefnig. "Die landwirschaftlichen Geräte sind durch die Technik schon so auf Vordermann gebracht, dass feuchte, überschwemmte Böden oft kein Hindernis mehr darstellen."
Extreme sind immer schlecht
Optimale Wetterbedingungen für eine ertragreiche Ernte wäre eine wohldosierte Mischung aus den Verhältnissen von diesem und letztem Sommer, meint Tiefnig. Die angebauten Lebensmittel mögen weder dauerhafte Hitze, noch Kübel voller Regen. "Extreme sind immer schlecht, besser wäre ein beständiges Wetter", weiß Tiefnig. Für den Herbst seien aber keine größeren Ausfälle mehr zu befürchten. Nun müsse man sich darum kümmern, den ausgeschwemmten Humus wieder aufzubauen. Ökologische Mittel sollen dazu dienen, den Boden wieder fruchtbar zu machen.
Regionale Einkäufe tätigen
"Das wichtigste für die Landwirtschaft ist, dass die Leute auf die Herkunftskennzeichnung achten und bei Nahversorgern kaufen." Beim Erwerb regionaler Produkte weiß man nicht nur, woher die Lebensmittel kommen, sondern unterstützt auch heimische Bauern und schont die Umwelt. "Der Konsument hat es in der Hand, was er wo einkauft", appelliert Tiefnig.



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