ZIMT Braunau
„Jeder Mensch ist eine Welt“
BRAUNAU A. INN (gwz). Das ZIMT (Zentrum für Interkulturalität, Miteinander und Teilhabe) in Braunau am Inn zelebriert Vielfalt, Integration und menschliches Miteinander. Das Begegnungszentrum lebt von dem großen Engagement jener Menschen, die es zu einem Ort des Austauschs machen.
Im ZIMT in der Kaserngasse 2 reicht das bunte Spektrum an Angeboten von Kunst über Geschichte bis hin zu Sprache. All das sind wichtige Aspekte für die Kultur einer Gesellschaft. „Kultur ist alles, was wir Menschen im Alltag tun“, weiß Lizeth Außerhuber-Camposeco, eine bedeutende Figur in der Gemeinde. Im Begegnungszentrum ist sie politische Schirmfrau und zudem Integrationsbeauftragte der Stadt Braunau seit 2015. Zu der Zeit, als viele Flüchtlinge aus Syrien in der Stadt waren, merkte Außerhuber-Camposeco: "Es gibt hier viele Menschen, die sich einbringen und etwas bewegen wollen." Dieser Gedanke war damals der Startschuss für das Integrationsforum in Braunau und das schlug schnell Wellen. Mit der Gründung von ZIMT im Jahr 2019 entstand schließlich ein Raum für alle, die Anschluss finden und sich integrieren wollen. "Wir möchten das Zusammenleben in Braunau für alle ermöglichen, sowohl hier Geborene als auch Leute, die neu in die Stadt kommen", betont die Integrationsbeauftragte.
Jeder ist willkommen
ZIMT bietet Räumlichkeiten und Angebote für alle Altersgruppen - ob eine Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche oder ein Erzähl-Café für Frauen ab 60, jeder ist willkommen. "Eine Lehrerin macht einen Kurs für Geschichte und politische Bildung. Das ist zum Beispiel für diejenigen interessant, die die österreichische Staatsbürgerschaft erwerben wollen", berichtet Außerhuber-Camposeco. Angeboten wird auch ein Eltern- und Sprachbildungs-Programm des IIP (Institut Interkulturelle Pädagogik der VHS OÖ), genannt das Rucksack-Projekt. Es fördert vor allem sprachliche Entwicklungen für Eltern und ihre Kinder.
Für Außerhuber-Camposeco ist ZIMT ein Wirken, das von vielen Menschen getragen wird. "Integration ist ein Nehmen und Geben. Die, die in die Stadt kommen, geben auch etwas. Natürlich muss man bereit sein, aufeinander zuzugehen." Die Message des Begegnungszentrums verbreitet sich vor allem durch Mundpropaganda. Wenn Personen, die ein besonderes Talent besitzen, auf das Team von ZIMT zukommen, kann so ein neues Angebot entstehen.
"Es gibt Leute, die hier schon fast ihr Zuhause gefunden haben", erzählt Außerhuber-Camposeco, "Eine Frau aus Ägypten hat beim Rucksack-Projekt mitgemacht und dann an einem Kurs für Kindergartenhelferinnen teilgenommen, wo sie jetzt arbeitet. Sie hat einen rührenden Brief an uns geschrieben und gesagt, es war viel mehr als nur ein Projekt für sie. Die Leute vom ZIMT sind schon fast zu ihrer Familie geworden."
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