Insgesamt 60 Personen in Verdacht
Kokainhandel in Braunau ausgehoben
Im Laufe des Jahres häufte sich der Kokainhandel im Stadtgebiet von Braunau. Die Polizei konnte nun einen direkten Schlag erzielen.
BEZIRK. Nach mehrmonatigen Ermittlungen konnte der Koordinierte Kriminaldeinst des Bezirkspolizeikommandos Braunau einen gezielten Schlag gegen den Kokainhandel im Stadtgebiet von Braunau erzielen. Im Rahmen der sogenannten "Operation Adria" konnten fünf Personen – darunter österreichische, serbische, mazedonische und slowenische Staatsbürger – wegen dem Verkauf von Kokain und anderen Drogen in sechsstelliger Euro-Höhe zur Anzeige gebracht werden. Gegen weitere 60 Personen wurden Ermittlungen eingeleitet.
Im Frühjahr 2023 verdichteten sich die Anzeichen eines erhöhten Kokainhandels im Braunauer Stadtgebiet, speziell im Bereich der Innlände und innerstädtischen Parkanlagen. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft konnte die Polizei einen 38-jährigen slowenischen Staatsbürger als Hauptquelle für Kokain ausforschen. Der beschäftigungslose Verdächtige reiste für den Drogenhandel nach Österreich, verkaufte die Suchtmittel an Subdealer und führte das eingenommene Geld wieder zurück nach Slowenien.
Parks und Wälder
Bei den Kokainübergaben beschränkte er sich bewusst auf Gebiete außerhalb des Stadtgebiets – bevorzugt Waldgebiete entlang der Innlände und des Stadtteils Laab. Trotz seines konspirativen Verhaltens konnten drei weitere Subdealer identifiziert werden: Ein 31-Jähriger aus Slowenien, ein mehrfach vorbestrafter 35-Jähriger aus Braunau sowie ein 37-Jähriger aus dem Bezirk Braunau. Alleine durch diese vier Täter seien laut Polizei im Jahr 2023 eine Gesamtmenge von eineinhalb Kilo Kokain und 1,2 Kilogramm Marihuana in Braunau in Umlauf geraten. Die Käufer stammten aus sämtlichen Gesellschaftsschichten der Stadt Braunau. In Zusammenarbeit mit der EGS Oberösterreich (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) wurden der slowenische Haupttäter und ein Subdealer Ende Oktober am Dachboden eines Wohnhauses beim Verkauf von 200 Gramm Kokain festgenommen werden. Beim Zugriff setzte sich der 38-Jährige massiv zur Wehr und verletzte zwei Polizisten. Bei der Durchsuchung konnten größere Mengen Kokain und elektronische Speichermedien sichergestellt werden.
Kriminelle Vereinigung verhaftet
Neben dieser Tätergruppe wurden konnten weitere Bezugspersonen ausgeforscht werden. Ein Mazedonier bezog Drogen vom Slowenen und gründete infolge im Sommer 2023 mit neuen Geschäftspartnern eine kriminelle Vereinigung, bestehend aus serbischen und einem österreichischen Staatsbürger. Zu dritt führten sie Kokain aus Eggenfelden (Deutschland) nach Österreich, um es schlussendlich in einem Park in Braunau zu verkaufen. Den Ermittlern gelang es schließlich, seit Oktober insgesamt fünf Personen festzunehmen, vier davon wurden in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert. Bei mehreren Hausdurchsuchungen konnten 300 Gramm Kokain, Marihuana, verbotene Waffen wie Schwerter und Schreckschusspistolen sowie Vermögenswerte gesichert werden. Neun Personen wurden zur Anzeige gebracht – bis auf den slowenischen Hauptdealer zeigten sich alle grundsätzlich geständig. Dieser wird zudem wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwere Körperverletzung ermittelt. Gegen weitere 60 Personen aus dem Braunauer Stadtgebiet werden Ermittlungen nach dem Suchtmittelgesetz eingeleitet.
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