Pfotenhilfe organisiert Tierrettung
Pfotenhilfe holt sieben Hunde aus Messie-Haus

- Verwarloste und stinkende Hunde. Dem Spitz auf der linken Seite muss vielleicht das Auge entfernt werden.
- Foto: Pfotenhilfe
- hochgeladen von Daniela Haindl
Bei einer aggressiven Frau mit Tierhaltungsverbot kam es am 2. August zu einem Polizeieinsatz, bei dem sieben Hunde aus dem Messie-Haushalt befreit wurden.
LOHNSBURG/LOCHEN. Am Abend des 2. August wurde der Tierschutzhof Pfotenhilfe von der Amtstierärztin beauftragt, eine unbekannte Anzahl Tiere von einem Haus in Stelzen im Gemeindegebiet Lohnsburg abzuholen. Das dort lebende Pärchen ist amtsbekannt und ihm wurde bereit ein Tierhaltungsverbot auferlegt.
Verfahren wegen Tierquälerei
Nachdem ein Hinweis von der Nachbarschaft eingegangen war, dass aus dem Haus Hundegebell zu hören sei, musste Pfotenhilfe Anzeige gegen das Pärchen erstatten. Diesem war im Herbst 2020 in einem Gerichtsverfahren die Tierhaltung verboten worden. Die ungarische Hundezüchterin und -importeurin, sowie ihr Lebensgefährte waren zu dem Gerichtsverfahren wegen Tierquälerei polizeilich vorgeführt worden.
Verwahrloste Tiere
Am Montag brauchten die Polizeibeamten starke Nerven und einen guten Magen, denn der Gestank nach Tierexkrementen im Haus war schwer zu ertragen. Gegen den Willen der aggressiven Ungarin wurden der Pfotenhilfe nach und nach sechs reinrassige Kleinhunde übergeben. Bereits auf den ersten Blick waren diese stark verwahrlost und rochen stark nach Urin.
Zugemüllte Räume
Da die Beamten beim Eintreffen sieben Hunde gesehen und fotografiert hatten, was die Halterin vehement bestritt, wurden weitere zugemüllte Räume, der Keller und Schuppen durchsucht bis schließlich der Polizeihundeführer angefordert wurde. Nach der Öffnung einer bis zur Decke zugemüllten Garage wurde nochmals das ganze Haus durchsucht, bis der siebte Hund in einer Nische unter der Badewanne gefunden wurde, wo ihn die Ungarin versteckt hatte.
Trächtige Hündinnen
"Das verängstigte Chihuahua-Mädchen gab die ganze Zeit keinen Laut von sich!", erzählt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. "Ich sah sofort: sie ist schwanger, so wie auch eine Pudel-Dame und wahrscheinlich noch weitere Hunde, die heute alle in der Tierklinik gründlich untersucht werden müssen, weil auch verschiedene Erkrankungen befürchtet werden."
Einem Spitz müsse wahrscheinlich ein Auge entfernt werden, so Stadler, die erzählt dass sich die Zustände seit dem ersten Besuch im Jahr 2019 noch deutlich verschlimmert hätten. Die Ungarin sagte gegenüber den Beamten, dass sie sich neue Hunde anschaffen werde, worauf diese erklärten, dass dann beschlagnahmt werden müssten.
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