Erleichterung bei der Pfotenhilfe
Tiere aus Gilgenberg dürfen vermittelt werden
Vor knapp einem Jahr beschlagnahmte man 55 Hunde und Katzen und ein Kaninchen von einem Hof aus Gilgenberg. Die Tiere wurden dort trotz eines Tierhalteverbotes gezüchtet. Nun dürfen die Vierbeiner an neue Besitzer vermittelt werden.
GILGENBERG, LOCHEN. 25 Hunde, 29 Katzen und ein Kaninchen wurden von der Veterinärbehörde am 7. Februar in Gilgenberg beschlagnahmt. Seither befanden sich die Tiere am Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen. Nun folgte die Erleichterung: Nach einer Wartezeit von knapp einem Jahr dürfen die Tiere endlich weitervermittelt werden. "So einen aufwendigen und auch emotional belastenden Fall hatten wir auch noch nie. Es ist mehr als überfällig, dass wir für diese vielen unschuldigen Tiere endlich ein Zuhause suchen dürfen", erklärt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler.
Elf Monate Wartezeit
Weil der Anwalt der damaligen Besitzerin rechtlich gegen die Abnahme vorgegangen ist, kam es zu einem monatelangen Verfahren. Letztendlich hat das Gericht die Abnahme und das Halteverbot bestätigt und die Tiere sind nicht mehr Eigentum der Züchterin. "Die Zustände waren wirklich schockierend und erbarmungswürdig. 27 der 29 Katzen waren zusammen auf den völlig zugekoteten Dachboden eines Nachbarn gesperrt, wo nur trockenes Hundefutter in großen Brocken und eingefrorenes Wasser vorgefunden wurden. Die armen Tiere haben vor Durst so laut geschrien, dass man sie schon im Erdgeschoß hörte. Ihnen stand in dem zugigen Dachboden weder eine Katzentoilette noch eine einzige Decke zur Verfügung. Sie hatten diverse Krankheiten, waren verwahrlost, litten unter Parasitenbefall und waren teilweise stark verfilzt, hatten Ohren- und Augenentzündungen, Schnupfen und Durchfall. Viele der Katzen waren stark dehydriert", erinnert sich Stadler, die damals selbst vor Ort war.
"Die Hunde waren in alten Verschlägen und Containern ohne Heizung bei zweistelligen Minusgraden eingesperrt. Auch sie hatten starke Augen- und Ohrenentzündungen, Parasitenbefall, Verfilzungen, Durchfall und einer sogar illegal kupierte Ohren."
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