Wildtierpflege - mit Herz und Verstand
Wildtierquartier HuKaMau in St. Peter am Hart

Obfrau Mary Kofler mit einem der Kuckucken, die der Verein aktuell pflegt, im "Kinderzimmer" des Wildtierquartiers. | Foto: Gwendolin Zelenka
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  • Obfrau Mary Kofler mit einem der Kuckucken, die der Verein aktuell pflegt, im "Kinderzimmer" des Wildtierquartiers.
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Seit beinahe 10 Jahren sind die Tierschützer vom Wildtierquartier HuKaMau (Huhn - Kauz - Maus) im Einsatz. Aktuell befindet sich das Quartier in St. Peter, wo der kleine Verein verschiedenste Wildtiere pflegt.

ST. PETER A. HART (gwz). Ursprünglich versorgte das HuKaMau-Team allerlei Wildtiere in einem Haus in Munderfing, mitten im Wald auf einem großen Grundstück. Seit zwei Jahren arbeiten sie in St. Peter in einem Haus in einer Siedlung, sind aber auf der Suche nach einem neuen Standort. „Für die Auswilderung der Tiere braucht man Wiesen und Felder, bestenfalls noch einen Wald in direkter Nähe", weiß Obfrau Mary Kofler. Sie ist staatlich geprüfte Tierpflegerin und schloss ihre Ausbildung 1997 ab.
Kofler bringt jahrzehntelange Erfahrung als Tierpflegerin mit. Ihre Hingabe zur Rettung der Wildtiere zeigt sich in vielerlei Hinsicht: Neben der Pflege leistet Kofler Aufklärungsarbeit zum richtigen Umgang mit Wildtieren und zu Möglichkeiten, den heimischen Tieren Österreichs zu helfen. Zum Team gehören ihr Mann, ihr Bruder, einer Tierpflegekollegin und ein weiterer Tierpfleger, der an Wochenenden nach seinem Dienst aushilft. Der ehrenamtliche Verein erhält vor allem von den Leuten Spenden, die Tiere in Not finden und bei ihnen abgeben. Der Verein ist in ganz Österreich bekannt.

Der richtige Umgang mit Wildtieren
In der Hochsaison von März bis August werden pro Tag etwa 40 Vögel beim Quartier abgegeben. "Wir erhalten jeden Tag um die 80 Anrufe von den Leuten, die irgendwo die verletzten Tiere gefunden haben, oder die generell Fragen zum Thema Wildtierschutz haben", so Kofler. Sie nimmt sich gerne Zeit für die Gespräche. "Es liegt mir am Herzen, dass die Bevölkerung für den Umgang mit Wildtieren sensibilisiert wird." Ohne der nötigen Erfahrung kann es vorkommen, dass Situationen mit Wildtieren falsch eingeschätzt und sie unter anderem unwissentlich ihrem Zuhause entrissen werden. "Die Leute meinen es natürlich gut, weil sie den Tieren helfen wollen", betont Kofler, "Aber mir ist es lieber, dass man bei mir anruft, bevor man wo eingreift Wir freuen uns, wenn sich Leute bei uns melden und etwas dazulernen und uns unterstützen wollen." Jede Situation ist individuell zu handhaben - daher ist laut Kofler die sicherste Vorgehensweise, sich von Experten direkt beraten zu lassen. Das Wildtierquartier ist für solche Fälle jederzeit erreichbar.
Auch für den Alltag kennt Kofler Wege, um den heimischen Tieren zu helfen. Der eigene Garten kann als Lebensraum dienen, denn: "Der Garten ist kein Wohnzimmer. Wenn man nicht alles niedermäht, sondern mal einen Buschen stehen lässt, freuen sich die Insekten und Vögel. Für Igel kann man Laubhaufen aufrichten, die dann als Quartier dienen."

Glücksmomente
Für die Arbeit mit den Wildtieren muss man die richtige Balance zwischen Zuneigung und Distanz halten können. Wenn eines der aufgenommenen Tiere nicht gesund gepflegt werden kann, muss sich Kofler daran erinnern: "Man kann nicht alle retten. Man tut sein bestes, um den Tieren zu helfen." Die Distanz zu den Tieren spielt zudem eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Schützlinge wieder in die Freiheit zu entlassen. Die Tiere dürfen sich nicht an den Menschen gewöhnen und müssen in der Lage sein, in der Wildnis alleine zu überleben. Kofler legt Wert darauf, dass die Tiere nicht fehlgeprägt werden.
"Es gibt auch viele Glücksmomente. Wenn man zum Beispiel 20 Vögel in die Freiheit entlässt, und die nächstes Jahr wieder zurückkehren in den eigenen Garten, ist das ein schönes Gefühl. Das waren Stare, die wir aufgezogen haben, und die haben mich sogar wiedererkannt. Wenn man so ein Tierleben rettet, ist es unglaublich. Eines Tages ist es dann so weit, und man muss sie in ihren natürlichen Lebensraum zurückbringen. Das macht man mit einem weinenden und einem lachenden Auge", berichtet Kofler. Am liebsten ist dem Verein der sogenannte "Soft Release" - so werden Vögel beispielsweise direkt zum Fenster hinaus in die Freiheit entlassen. In anderen Fällen bringen sie die Tiere zu geeigneten Stellen: Wälder, Wiesen oder andere natürliche Lebensräume, wo Igel, Eichhörnchen und Co wieder frei leben können.

Kontakt Hukamau Wildtierquartier:
Facebook
Telefon: 0660 1925813
Spendenkonto:
Sparkasse Sbg | IBAN: AT40 2040 4000 4187 4819
oder PayPal: hukamau.tierpflege@gmail.com

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