Mobilität
Zwölf Prozent der Braunauer Bevölkerung gehen zu Fuß
Kinder und ältere Menschen sind Spitzenreiter beim zu Fuß gehen. In Linz wird in Oberösterreich am meisten zu Fuß gegangen.
OÖ, BEZIRK BRAUNAU. Gehen ist die gesündeste, umweltfreundlichste und kostengünstigste Form der Mobilität, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. In Oberösterreich werden 16 Prozent der Alltagswege zu Fuß zurückgelegt. Am höchsten ist der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege bei Kindern sowie Senioren, macht der VCÖ aufmerksam. Regional betrachtet wird in Linz mehr gegangen als in den Bezirken, wo wiederum der Bezirk Freistadt Spitzenreiter ist.
„Bei keinen anderen Altersgruppen ist der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Alltagswege so hoch, wie bei Kindern und älteren Menschen", macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky aufmerksam. Die Generation 75 Plus legt rund 27 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß zurück, die 6- bis 14-Jährigen 26 Prozent und die 65- bis 74-Jährigen 21 Prozent. Umso wichtiger sei es, dass die Verkehrsplanung im Ort auf Kinder und ältere Menschen besonders Rücksicht nimmt.
Nicht nur bei den Altersgruppen gibt es Unterschiede, sondern auch regional, so ein weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse auf Basis der Mobilitätserhebung des Landes OÖ. Linz liegt bei den Statutarstädten mit 26 Prozent an der Spitze, vor Steyr mit 21 Prozent und Wels 18 Prozent. Bei den Bezirken hat Freistadt mit 18 Prozent den höchsten Anteil des zu Fuß Gehens an der Mobilität, vor dem Bezirk Gmunden mit 17 Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil des Gehens an der Mobilität im Eferding mit elf Prozent. Im Bezirk Braunau beträgt der Anteil ausbaufähige zwölf Prozent.
Im Landesschnitt ist ein zu Fuß zurückgelegter Weg 1,7 Kilometer lang. Das Potenzial, dass mehr Alltagswege zu Fuß gegangen werden, ist in Oberösterreich groß. Rund jede 12. Autofahrt ist in Gehdistanz. Mit einer fußgängerfreundlichen Verkehrsplanung können Gemeinden und Städte es der Bevölkerung wesentlich erleichtern, Alltagswege zu Fuß gehen. Konkret heißt das unter anderem, ausreichend breite Gehsteige, sichere und übersichtliche Straßenübergänge, Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50", nennt Jaschinsky einige zentrale Maßnahmen. Wichtige Einrichtungen, wie beispielsweise Schulen, Kindergärten, Ärzte, Supermärkte, Bushaltestellen, Bahnhöfe oder Freizeiteinrichtungen sollten immer über einen sicheren Gehweg erreichbar sein.
Einen großen Einfluss, wie viele Alltagswege zu Fuß zurückgelegt werden, hat auch die Wohnbaupolitik und Siedlungsentwicklung. „Werden Ortskerne und Nahversorgung gestärkt und entsteht Wohnraum im Ort, dann geht die Bevölkerung mehr zu Fuß. Zersiedelung und Supermärkte auf der grünen Wiese führen hingegen zu mehr Autoverkehr", verdeutlicht die Expertin des VCÖ.
Der VCÖ erhebt derzeit, wie fußgängerfreundlich Gemeinden und Städte von der Bevölkerung erlebt und welche Verbesserungen im Wohnort gewünscht werden. An der Umfrage kann auch online bis zum 29. Februar teilgenommen werden – unter: vcoe.at/vcoe-umfrage-gehen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.