Bertl: „Braunau startet in die Energiezukunft“
Es war ein langer Weg zum Gesamtenergiekonzept für Braunau – am Freitag wurde das Projekt schlussendlich offiziell vorgestellt.
BRAUNAU (höll). Was als „Energiemasterplan“ mehrmals im Gemeinderat scheiterte, wurde im Juli 2011 unter dem neuen Namen „Gesamtenergiekonzept“ (GEK) doch im Einvernehmen aller Fraktionen beschlossen. „Ziel des GEK ist die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs, um den Energieeinsatz zu vermindern und so effizient wie möglich zu gestalten. Aktiver Klima- und Umweltschutz stehen dabei im Vordergrund. Auch die Versorgungssicherheit, regionale Wertschöpfung und der Einsatz erneuerbarer Energien spielen eine zentrale Rolle, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen“, erklärt Oskar Bertl, Vorsitzender des Arbeitskreises Energie.
Mit der Erstellung des Konzeptes hat der Gemeinderat das Büro für Energie- und Umwelttechnologie Roland Brandstätter in Linz beauftragt.
118.000 Euro sind dafür vorgesehen: „Das Projekt wird vom Land Oberösterreich mit 40.000 Euro gefördert. Das Doppelte der üblichen Förderung“, freut sich Bertl.
Der Startschuss für das GEK fiel bereits im Herbst 2011. Es wurde ein Projektteam mit jeweils zwei Mitgliedern jeder politischen Fraktion der Gemeinde gebildet – der Arbeitskreis Energie. Sie begleiten und unterstützen das Projekt.
Nun geht es aber erst mal darum, die Ist-Situation im Gemeindegebiet darzustellen: „Bereits begonnen wurde mit der Energiedatenerhebung in den öffentlichen Gebäuden. Jetzt sind die privaten Haushalte dran. Noch in dieser Woche wird an jeden der rund 8800 Haushalte ein Fragebogen zu den Energieverbrauchsdaten geschickt. Wir müssen zuerst wissen, wo welche Art von Energie verbraucht wird, um dann Potenziale abzustecken“, erklärt Roland Brandstätter.
Am 16. und 17. Februar sind 200 HTL-Schüler im Stadtgebiet unterwegs und sammeln die ausgefüllten Fragebögen wieder ein. Die Abgabe ist natürlich auch via Post, E-Mail oder Fax möglich. „Für eine exaktere Auswertung hoffen wir auf möglichst viele ausgefüllte Fragebögen. Als Anreiz gibt es ein Gewinnspiel“, erklärt Bürgermeister Johannes Waidbacher, der das GEK für einen „Meilenstein in der Geschichte der Stadt“ hält.
Nach der Datenerhebung soll ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. Bis Ende Mai werden die Daten ausgewertet sein. Ende Juni werden die Ergebnisse dann präsentiert. Das Aktionsprogramm soll bereits 2013 umgesetzt werden: „Dazu werden wir aber freie Finanzspritzen brauchen. Dafür werden wir uns auch politisch einsetzen. Alle Fraktionen sind sich einig: Wir wollen die Ziele umsetzen – und keinen Datenfriedhof generieren“, so Stadtrat Günter Weibold, der scherzt: „Wir werden den energietechnischen Tripple-A-Status für Braunau erreichen.“
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