Idee von „FH Innviertel“ wird langsam konkreter
Seit Jahren ist das Thema immer wieder im Gespräch, doch richtig getan hat sich in Sachen „FH Innviertel“ noch nichts – bisher nicht.
BRAUNAU, INNVIERTEL (höll). „Von einem Fachhochschulstandort im Innviertel würde die gesamte Region profitieren“, ist sich Nationalratsabgeordneter Harry Buchmayr sicher. In einem Pressegespräch stellte der Braunauer SPÖ-Politiker am Freitag seine Vision von der „FH Innviertel“ vor.
„Der Weg zum Erfolg einer FH im Innviertel wird durch die Vorteile der Region entscheidend erleichtert. Für den Aufbau einer tertiären Bildungseinrichtung im Metallurgie- und Werkstoffsektor können wir auf eine erstklassige und weltweit beachtete Industrie zurückgreifen“, so Buchmayr. Als Ausbildungsschwerpunkte kann er sich die Bereiche „Werkstoffwissenschaften und Metallurgie“ sowie „Verfahrenstechnologie und Kunststofftechnik“ vorstellen: „In diesen Bereichen gibt es viel Knowhow in der Region. Zudem suchen unsere Betriebe ständig nach technisch gut ausgebildetem Personal. Mit der FH könnten wir auch dezentral hoch qualifizierte Facharbeiter garantieren.“
1350 Studierende gibt es im Bezirk Braunau: „Das Problem ist, dass nur rund ein Drittel nach dem Studium zurückkehrt“, weiß Buchmayr. Ganz davon abgesehen, dass die Studierendenquote im Bezirk mit 17 Prozent weit unter dem Österreichdurchschnitt von 27,7 Prozent liege, so der Nationalratsabgeordnete.
Auch Bildungslandesrätin Doris Hummer könnte sich den Bezirk Braunau als Standort für eine FH vorstellen: „Es freut mich, dass im Zuge des Hochschulplanes von Bundesminister Karlheinz Töchterle auch ein Ausbau der FH-Plätze in Oberösterreich beabsichtigt ist. Wir bemühen uns hier unter anderem um den neuen Studiengang ‚Lebensmitteltechnik‘, der grundsätzlich aufgrund der vorhandenen Ressourcen am FH-Standort Wels angeboten werden soll. Weil eine tertiäre Bildungseinrichtung für Regionen immer einen enormen Aufschwung bringt, kann ich mir als Ausbildungsstandort für diesen Fachhochschullehrgang auch den Bezirk Braunau gut vorstellen.“
Auch wenn sich beim Themenschwerpunkt der „FH Innviertel“ die Geister noch scheiden, sind sich Wirtschaft und Politik einig: „Im Wissenschaftsministerium wird über einen Standort in Braunau bereits geredet. Auch aus der Wirtschaft und der regionalen Politik kommt Unterstützung.“
Man müsse gemeinsam für die Region kämpfen, so Buchmayr, der selbst Mitglied im Wissenschaftsausschuss ist: „Deshalb soll bis März eine Plattform gegründet werden, die sich überparteilich für die FH Innviertel einsetzt.“
Hummer unterstützt Buchmayrs Konzept: „Es freut mich, dass diese Idee von vielen Menschen getragen wird und alle Kräfte gebündelt werden. Der Ball liegt jetzt allerdings beim Bund.“ Buchmayr könnte sich als Standort einen Neubau neben der HTL vorstellen. Er rechnet mit 60 bis 100 Studierenden pro Jahr: „Die genannten Lehrgänge wären in Österreich einzigartig.“
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