Schwammerl suchen im Trend
Regen und Wärme: Hervorragendes Pilzjahr 2023 erwartet

Maronen, ein Reizker und ein Perlpilz | Foto: Josef Goldhofer
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  • Maronen, ein Reizker und ein Perlpilz
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Speisepilzsammler und Experten sind sich einig: Diese Saison dürfte eine gute werden. Grund dafür sind der viele Regen und die Wärme.

Einer erster Rundgang im nächsten Wald fällt noch eher bescheiden aus. Frische Täublinge und Perlpilze, nur etwas für Kenner. Die begehrten Pilze wie Maronen und Steinpilze lassen noch auf sich warten. Es ist auch noch zu früh, die ersten kühlen Nächte bringen meist die gewünschte Ernte.

Doch was gilt es alles zu beachten?
Selbstverständlich nur Pilze sammeln, die man 100 prozentig bestimmen kann. Die Schwierigkeit in Oberösterreich, speziell im Bezirk Braunau: es gibt kaum Pilzsachverständige, die bei Unklarheiten beraten können. In Oberösterreich hat man nur in Linz die Möglichkeit oder an der Grenze in Passau. 

Beratungsstelle Linz
Eine österreichweite Karte der Pilzsachverständigen
Pilzsachverständiger Passau


Apps und Foren

Pilze Sammeln ist im Trend. Mit dazu beigetragen hat auch die  Bestimmung durch Apps oder in Facebookgruppen. Sie dienen nur der groben Einschätzung des Fundes. Zur tatsächlichen Begutachtung muss ein Sachverständiger den Pilz in Natura sehen - ein Foto genügt nicht.
Erst wenn eine Expertin, ein Experte den Pilz in der Hand hält, kann die Gesamtheit der Merkmale bestimmt werden, wie die Beschaffenheit der Lamellen oder Poren, der Geruch, Reaktion auf Druck und vieles mehr. 
Fruchtkörper können verdorben sein oder Schimmelbefall haben und sind damit potenziell gesundheitsschädlich. Ist der Pilz erst richtig bestimmt gibt es weitere Dinge zu beachten. 
So ist die Garzeit ein wesentlicher Faktor für die Verträglichkeit.

Die wenigsten Pilze können roh verzehrt werden wie der Steinpilz oder Champignon. Selbst Maronenröhrlinge sind roh schwach giftig und können zu heftigen gastroenterischen Beschwerden führen. Also 20 Minuten garen. Beim Transport auf luftige Behältnisse wie Körbe achten, damit die Pilze nicht verderben. 

"123Pilze" hat eines der bekanntesten Foren, wo leidenschaftlich über Pilze diskutiert wird, ebenso im Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. 

123Pilze.de
Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie

Nicht mehr als 2 Kilogramm

Die Sammelmenge ist in jedem Fall auf 2 Kilogramm pro Person und Tag begrenzt. Egal welche Art, das gilt nicht nur für besonders begehrte Arten wie Steinpilze.
In manchen Gegenden wird das auch tatsächlich kontrolliert. Zum Beispiel in Wäldern mit hohen Steinpilzaufkommen, wo schon mal ein Kofferraum voll mit der wertvollen Fracht abtransportiert wird. 

Kurios, aber gut zu wissen: das gilt auch für Giftpilze. Auch von diesen darf man laut Gesetz nicht unbegrenzt sammeln. Aber warum sollte man das auch tun? Kennt man eine Art nicht, darf man sie nicht wahllos einsammeln. 

Psilocybinhältige Pilze dürfen keinesfalls gesammelt werden und schon gar nicht weiterverarbeitet werden. Sie fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, Besitz und Konsum sind strafbar.

Bitte keine Pilze umtreten! Selbstverständlich sollte sein, dass Pilze die man nicht kennt, oder die als giftig erkannt werden nicht einfach umgetreten werden. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und sind zum Beispiel für die Bäume mit denen sie in Verbindung stehen relevant. Das gilt auch für Pilze im Park. 

Richtig handeln bei Verdacht auf Vergiftung

Pilze, die versehentlich von Kindern verschluckt werden, sind der Albtraum aller Eltern. Das richtige Verhalten ist: die Reste aus dem Mund nehmen, aufheben! Das Kind beruhigen. Im Normalfall mögen Kinder Pilze instinktiv nicht, weil sie oft bitter schmecken, dennoch kommt es immer wieder zu Vorfällen.
Am besten keine Zeit verschwenden und sofort in die nächste Klinik oder Krankenhaus mit dem vorgefundenen Pilzmaterial. Auch ein Hausarzt/Ärztenotdienst kann wertvolle Hilfe leisten. Hier zählt einfach die Geschwindigkeit. Wichtige Daten, wie Zeitpunkt des Verschluckens, Auftreten und Art erster Symptome notieren. Selbsttherapien mit Aktivkohle als Beispiel kosten oft nur unnötig Zeit. 

Ähnlich verhält es sich auch mit Vergiftung bei Erwachsenen. Putzreste und Erbrochenes sicherstellen und am besten sofort die Rettung rufen. Es gibt auch einen Vergiftungsnotruf, der zusätzlich beraten kann. Eventuell parallel dazu die Stelle absuchen, wo die Pilze gesammelt wurden und weitere Exemplare zur Analyse einsammeln. 

Vergiftungsnotruf
Telefon: 01 406 43 43

Und zuletzt noch ein Punkt in Sachen Umwelt: Pilze dürfen nur am Tag gesammelt und zwar zwischen 8 und 17 Uhr. Das steht tatsächlich so im Gesetz und dient dem Schutz der Wildtiere. Wer also abends noch Pilze sammelt, begeht ein strafbares Delikt, auch wenn es noch hell ist. Hier gilt wie so oft:  wo kein Kläger, da kein Richter. Wald und Wiesen sind sensible Ökosysteme, die mit einem entsprechenden Respekt behandelt werden sollten.

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