Homeoffice
Ab Juli fallen Vergünstigungen für Grenzgänger wieder weg

Brigitte Löcklin im Homeoffice. Ab 1. Juli muss sie aufgrund der Gesetzeslage wieder täglich 42 Kilometer ins Büro fahren und von dort aus arbeiten.  | Foto: privat
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  • Brigitte Löcklin im Homeoffice. Ab 1. Juli muss sie aufgrund der Gesetzeslage wieder täglich 42 Kilometer ins Büro fahren und von dort aus arbeiten.
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Wer in Österreich seinen Hauptwohnsitz hat und in Deutschland arbeitet, muss nur einmal Einkommenssteuer zahlen. Dafür gibt es das „Doppelbesteuerungsabkommen Österreich-Deutschland“, kurz DBA, welches eine doppelte Besteuerung von Einkommen verhindert.
Ab 1. Juli treten jedoch wieder die Regelungen in Kraft, die vor der Pandemie gegolten haben.

Brigitte Löcklin im Homeoffice. Ab 1. Juli muss sie aufgrund der Gesetzeslage wieder täglich 42 Kilometer ins Büro fahren und von dort aus arbeiten.  | Foto: privat
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BRAUNAU. Die Braunauerin Brigitte Löcklin arbeitet seit zwei Jahren im Homeoffice, die Firmenzentrale befindet sich in Burgkirchen an der Alz, Deutschland. Ab 1. Juli kann sie nicht mehr von zu Hause aus arbeiten und muss täglich 42 Kilometer hin und zurück zur Arbeit fahren. „Es ist ökologisch sinnlos, kostet viel Geld und Zeit“, sagt Löcklin. Die Spritpreise machen die Situation noch brisanter.

Was sie und viele Betroffene nicht verstehen: Es hat während der Pandemie sehr gut funktioniert. Das DBA wurde durch eine Konsultationsvereinbarung anlässlich der Covid-Pandemie neu geregelt und die Begrenzung der möglichen Homeoffice-Tage wurde zur Gänze aufgehoben. Also statt 45 Tage wie früher, waren so viele Homeoffice-Tage möglich, wie es Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbarten. Das wurde jetzt wieder zurückgenommen und ab 1. Juli gilt die alte Gesetzeslage.

Verband: Bisherige Regelung soll bleiben

Rosemarie Esterbauer vom Sekretariat des Grenzgängerverbandes kann ausführlich darüber berichten. Sie hebt am Telefon ab, wenn jemand Fragen zu den komplizierten Regeln hat. Kompliziert, weil es um „schädliche Tage“ geht und andere Formulierungen, die wohl nur Grenzgängern geläufig sind.

Wenig Resonanz kommt aus der Politik. Arbeitsminister Martin Kocher hält sich zu dem Thema bedeckt und verweist auf Finanzminister Magnus Brunner, der ebenfalls noch kein Statement dazu abgegeben hat. 

Es gibt eine Online-Petition dazu, von Markus Schneider initiiert, die der Grenzgängerverband unterstützt. Das Interesse an der Petition ist überschaubar, dennoch ist sie auch eine Argumentationsgrundlage, sagt Rosemarie Esterbauer. Der Verband will „eine veraltete Regelung abschaffen“, die unnötig kompliziert ist und nicht den aktuellen Möglichkeiten in der Arbeitswelt entspricht und auch nicht den Vorstellungen von Klimaschutz und Work-Life-Balance.

Gerald Hamminger, Obmann des Grenzgänger Landesverbandes (GLV): „Was ist daran sinnvoll die Pflicht zu haben, persönlich am Arbeitsplatz  zu erscheinen um eine Tätigkeit am Computer auszuführen, die genauso gut von zu Hause erledigt werden kann?“ | Foto: privat
  • Gerald Hamminger, Obmann des Grenzgänger Landesverbandes (GLV): „Was ist daran sinnvoll die Pflicht zu haben, persönlich am Arbeitsplatz zu erscheinen um eine Tätigkeit am Computer auszuführen, die genauso gut von zu Hause erledigt werden kann?“
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Homeoffice unterliegt generell einer Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das ist nicht immer leicht, aber viele Arbeitgeber würden doch den Vorteil darin erkennen, wenn von zu Hause aus gearbeitet wird, sagt Esterbauer. „Das Umdenken muss aber in den Regierungen stattfinden“, ist sie überzeugt.

Esterbauer rechnet mit einem Zeitrahmen von ein bis zwei Jahren, bis die Regelung überarbeitet wird und kann auf einen beachtlichen Briefwechsel zwischen den deutschen und österreichischen Ministerien verweisen. Ziel ist es, die Tage zu erhöhen, in denen Homeoffice möglich ist. Sollte die Politik in diesem Punkt völlig versagen, überlege man auch den Bürgeranwalt einzuschalten – eine legitime Möglichkeit einem berechtigtem Interesse Nachdruck zu verleihen.

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