"Würdige Arbeit" für Ü50er und Eltern
808 ältere Menschen im Bezirk suchen einen Job. In Gemeinden könnten sie diesen finden - so die SPÖ.
BRAUNAU (höll). Die Arbeitslosenzahlen im Bezirk sinken langsam. Diese Trendwende sieht die SPÖ allerdings noch lange nicht als Grund sich auszuruhen: "Die von der ÖVP mutwillig vom Zaun gebrochenen Neuwahlen gefährden diesen Erfolg und können uns in Braunau Arbeitsplätze kosten", so SPÖ-Landesparteivorsitzende Birgit Gerstorfer bei der Pressekonferenz am Dienstag in Braunau.
200 neue Jobs für 50+
Umsetzen will die SPÖ bis zum Sommer noch einiges: "Mit meiner Kampagne für würdige Arbeit sage ich der Arbeitslosigkeit und den schlechten Arbeitsbedingungen den Kampf an", so die SPÖ-Frau weiter. Gerade für Ältere müsse sich einiges ändern. Gegen den Trend sind die Arbeitslosenzahlen der Ü50er steigend. Von insgesamt 2413 Arbeitslosen im Bezirk (April 2017) sind 808 älter als 50 Jahre. "Ich kenne einige Betroffene persönlich. Deshalb liegt mir die 'Aktion 20.000' am Herzen", so Nationalrat Harry Buchmayr. Ziel der Aktion ist es, für ältere Langzeitarbeitslose im öffentlichen Nahbereich einen geeigneten Job zu finden. "In vielen Gemeinden sind aus Kostengründen einige Posten unterbesetzt. Mit der Aktion könnten allein im Bezirk 200 neue geförderte Arbeitsplätze geschaffen werden", versichert Buchmayr.
Ebenfalls noch im Sommer beschlossen werden soll der Beschäftigungsbonus. Mit zwei Milliarden Euro sollen Unternehmen dabei unterstützt werden, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Auch der Mindestlohn von 1500 Euro steht auf der Agenda der SPÖ. Betroffen sind 20.000 Frauen und 10.000 Männer in Oberösterreich. Sie verdienen derzeit bei Vollzeitarbeit weniger als 1500 Euro.
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung
Erst am Donnerstag vergangener Woche hat die SPÖ im Landtag einen Antrag für einen "Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung" eingebracht. "Im Bezirk gibt es kein qualitativ hochwertiges Krabbelstubenangebot. Auch hochwertige Kindergartenplätze sind die absolute Ausnahme", weiß Gerstorfer. Sie fordert deshalb den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. "Die Situation hat sich auch in den letzten Jahren kaum verbessert. Es ist nicht möglich, dass beide Elternteile selbstbestimmt über ihre Berufstätigkeit entscheiden. Das eingeschränkte Kinderbetreuungsangebot nimmt den Eltern die Wahlfreiheit." Die Forderung: Anspruch auf kostenfreie Kinderbetreuung für alle Kinder ab einem Jahr. Das Angebot muss den VIF-Kriterien entsprechen (min. 45 Wochenstunden geöffnet, warmes Mittagessen, nur 5 Wochen/Jahr geschlossen). Die Kosten sollen von Bund und Land getragen werden. Auf www.spooe.at/kinderbetreuung können Sie Ihre Erfahrungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge mitteilen.
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