Fair bezahlte Überstunden: "Ab 1. September wird es spannend"
Unbezahlte Überstunden sind ein Dauerbrenner bei den Beratungen der AK im Bezirk Braunau.
BRAUNAU. "Das Überstundenthema ist ein Dauerbrenner in der Arbeiterkammer", betont Bezirksstellenleiter Stefan Wimmer gegenüber der BezirksRundschau. Mit der Einführung des Zwölfstundentages werde sich das Ausmaß der illegal geleisteten Überstunden noch weiter steigen, ist sich Wimmer sicher: "Derzeit sind 12 Stunden Arbeitszeit nur mit Zuckerl möglich – das fällt dann weg."
1,85 Millionen Euro erstritten
Das etwas bei der Endabrechnung nicht stimmt oder im laufenden Arbeitsverhältnis Entgelt nicht korrekt ausbezahlt wird, ist keine Seltenheit, das zeigen die aktuellen Zahlen der AK-beratung: Seit Beginn des Jahres haben sich 3175 Arbeitnehmer im Bezirk an die Rechtsexperten der AK gewandt. Im selben Zeitraum erkämpfte die AK 1,85 Millionen Euro. "In den meisten Fällen ging es um unbezahlte Mehr- und Überstunden", weiß Wimmer.
Ansprüche können verfallen
Studien zeigen, dass in Österreich rund ein Fünftel der Überstunden unbezahlt bleibt. "Nur wenige sind gut über das Thema Arbeitszeit informiert und wissen beispielsweise nicht, dass Ansprüche nach drei bis sechs Monaten verfallen." Es gibt Arbeitgeber, die Öffnungszeiten mit Arbeitszeiten gleichsetzen. "Des ist nicht legal. Wer vor der Öffnungszeit mit der Arbeit beginnt, muss das auch angerechnet bekommen." Es gäbe auch Arbeitgeber die gezielt Arbeitszeitaufzeichnungen fälschen würden, weiß Wimmer.
Weniger Arbeiten ist Wunsch
Der Arbeitsklimaindex der AK zeigt: Drei Viertel der Beschäftigten, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, wollen die Arbeitszeit reduzieren. "Das Thema Arbeitszeit wird und ab dem 1. September wohl noch mehr beschäftigen. Das wird spannend", blickt Wimmer skeptisch in die Zukunft.
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