Gesundheit und Pflege
Ein Blick ins Marienheim Bruck an der Leitha

Seniorenbetreuerin Marlis Eibl und Bewohner Fritz Windisch bei der Lesung im Marienheim | Foto: Unsplash
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Ein Pflegekräftemangel beschäftigt unsere alternde Gesellschaft. Doch wie viel kostet ein Platz im Pflegeheim? Welche Kriterien muss man erfüllen? Und wie lange muss man auf einen Platz warten? Wir haben das Marienheim in Bruck an der Leitha besucht. 

BRUCK/LEITHA. In Würde altern und den Lebensabend an einem schönen Platz verbringen - das wünschen sich viele Menschen. Im hohen Alter sind viele Seniorinnen und Senioren auf Hilfe angewiesen - manche mehr als andere. Pflegeheimleiter Peter Walder gibt einen Einblick ins Marienheim am Brucker Stadtrand. 

Schritt ins Pflegeheim

Das Marienheim verfügt über insgesamt 107 Betten (105 Langzeitbetten und zwei Kurzzeitbetten). Aktuell ist das Pflegeheim mit 106 Bewohnerinnen und Bewohnern nahezu voll belegt. Im Marienheim kümmern sich rund 60 Pflegekräfte um die pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren.

"Die Menschen wollen nach wie vor - solange es Alternativen, wie z.B. mobile Pflegedienste gibt - zu Hause bleiben. Der Schritt ins Pflegeheim ist ein schwieriger. Manche Bewohnerinnen und Bewohner haben Angst oder Schwierigkeiten die Strukturen und Abläufe einzuhalten, andere wären gern früher gekommen, weil es ihnen gefällt",

erzählt Heimleiter Peter Walder. Verwaltungsassistentin Diana Müller ergänzt: "

Es geht auch um den sozialen Austausch mit Gleichaltrigen. Wir bieten sehr viele abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten, wie Spiele- und Bastelnachmittage, Geburtstagsfeiern (zwei Personen sind bereits über 100 Jahre), Wurlitzer, Bingo, Ostermarkt uvm."

Am Österreichischen Vorlesetag am 21. März 2024 lud auch das Marienheim seine Bewohnerinnen und Bewohner zu einer gemütlichen Lesung. Bewohner Fritz Windisch (88) brachte einen Reisebericht von seiner Sahara-Expedition im Jahr 1978 mit. Seniorenbetreuerin Marlis Eibl las den Seniorinnen und Senioren die abenteuerliche Geschichte vor.                                 

Vorsorge treffen       

                                                     
Heimleiter Peter Walder rät den Seniorinnen und Senioren und ihren Angehörigen:

"Kümmern Sie sich um die Vorsorge. Suchen Sie sich jemanden aus Ihrer Familie oder Ihrem Bekanntenkreis, der im Bedarfsfall die ganze Bürokratie für Sie erledigt. Erkundigen Sie sich vorab über die Möglichkeiten und sprechen Sie ab, wo die nötigen Dokumente zu finden sind."

Marienheim-Leiter Peter Walder und Assistentin der Geschäftsführung Diana Müller | Foto: Michalka
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Kriterien für Betreuung

Das Marienheim wurde 1980 als klassisches Altersheim eröffnet. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren damals zu einem hohen Grad selbstständig. Doch die Bedürfnisse der älteren Menschen haben sich in den letzten 40 Jahren geändert. Sie brauchen mehr Pflege und Betreuung. Träger des Marienheims ist das Institut Österreichischer Orden, doch durch einen Vertrag mit dem Land Niederösterreich gewährt dieses einen Kostenzuschuss nach dem NÖ Sozialhilfegesetz - unabhängig von Vermögen und Besitz. Für die Betreuung im Marienheim ist die Pflegestufe 4 erforderlich. In der Langzeitpflege werden 80 Prozent der Pension als Eigenleistung herangezogen. Die restlichen 20 Prozent sowie das 13. und 14. "Gehalt" bleiben den Bewohnerinnen und Bewohnern als Taschengeld.

"Durch die Förderung ist das Pflegeheim für jeden leistbar. Jeder, der die Kriterien erfüllt, darf ins Heim. Die Kosten für das Land NÖ sind jedoch enorm. Die Verweildauer ist in den letzten Jahren gestiegen. Die Wartezeit auf einen Heimplatz beträgt zwischen 3-4 Wochen und 3-4 Monate",

erläutert Heimleiter Peter Walder die Tarife. Aufgrund der Förderung des NÖ Sozialhilfegesetzes ist nur die Aufnahme von Personen aus NÖ (nicht wie früher auch aus dem Burgenland) möglich. 

Kurzzeitpflege als Entlastung

Im Marienheim gibt es auch die Möglichkeit zur Kurzzeitpflege für maximal sechs Wochen im Jahr. Diese dient zur Entlastung wenn pflegende Angehörige verreisen oder selbst im Krankenhaus betreut werden.

"Meistens pflegen die Frauen ihre Ehegatten. Wenn die Ehefrauen selbst ins Krankenhaus müssen, kommen die Männer oft zu uns",

erklärt Walder. Auch die Kurzzeitpflege wird vom Land NÖ gefördert. Hierfür wird das gesamte Pflegegeld bzw. Pension für die Dauer der Betreuung aliquot herangezogen. 

Zum Weiterlesen:

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