Bruck an der Leitha
Aschermittwoch: Religiöse Bedeutung und Trends der Fastenzeit
Mit dem Aschermittwoch startet für Christen die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. Viele Menschen nutzen diese Zeit auch, um vor dem Sommer eine Diät zu machen.
BEZIRK BRUCK. Nach einem bunten, feuchtfröhlichen Faschingsdienstag, (der heuer leider ausfällt), läutet der Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit (Sonntage werden nicht mitgezählt) bis Ostern ein. Nach der Überlieferung fastete Jesus nämlich 40 Tage in der Wüste. Heute nutzen viele Menschen die Fastenzeit, um sich über ihre Gewohnheiten Gedanken zu machen oder um nach Weihnachten und vor dem Sommer abzunehmen.
Palmzweige am Aschermittwoch
Traditionell werden am Aschermittwoch die Palmzweige vom vorigen Jahr verbrannt und mit der Asche den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Es wird sich (vor allem in katholischen Kirchen) mit den Worten erinnert: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst" (Genesis 3,19). Der katholische Pfarrer von Bruck Erich Waclawski berichtet, dass es vor allem darum gehe, etwas Gutes für die Armen zu tun. Für gewöhnlich gibt es in der Pfarre Bruck eine Fastensuppe - die gemeinsame Mahlzeit fällt wegen Corona heuer jedoch leider aus. Das Motto dieser Aktion lautet "Schnitzel zahlen - Suppe essen", um mit einer Spende für die Fastensuppe die Armen zu unterstützen. Üblicherweise besucht Pfarrer Waclawski am Aschermittwoch auch die Schulen, um das Aschenkreuz zu zeichnen. Auch das fällt heuer leider aus.
Der evangelische Pfarrer Jan Magyar erzählt, wie die Fastenzeit in der evangelischen Pfarrgemeinde Bruck - Hainburg startet: "Bei uns in der evangelischen Kirche feiern wir liturgisch den Beginn nicht am Aschermittwoch, sondern am ersten Fastensonntag, heuer am 14. Februar 2021 in einem Gottesdienst." In der evangelischen Pfarre begehe man die Fastenzeit "eher liberal" und die katholische Kirche achte "strenger" auf die Fastenzeit. Pfarrer Magyar berichtet, dass die Pfarrgemeinde im Bezirk sehr auf die Umwelt achte und etwa aufs Auto verzichte oder Kaffee und Internet faste.
Gottesdienste in Corona-Zeiten
Ab 7. Februar 2021 gelten folgende Regelungen für öffentliche Gottesdienste:
- Es ist ununterbrochen eine FFP2-Maske zu tragen.
- Ein Mindestabstand von zwei Metern ist einzuhalten.
- Gemeinde- und Chorgesang werden weiterhin ausgesetzt.
- Desinfektionsmittel werden ausreichend zur Verfügung gestellt.
Moderne Fastentrends
Seit dem Mittelalter haben sich die Fastentrends über die Jahrhunderte stark verändert. Früher waren sogar Milchprodukte verboten. Die Klassiker beim Fasten sind Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten. Die Fastenzeit ist eine Einladung seine eigenen Gewohnheiten zu überdenken und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Fastentrends haben sich deshalb an die moderne Konsum-Gesellschaft angepasst.
Digital Detox
Beim Digital Detox ("Digitale Entgiftung") versuchen die Menschen den Konsum digitaler Medien und den Gebrauch von Smartphone, Tablet, Computer und Fernseher zu reduzieren. Täglich checken wir unsere Nachrichten, googeln nach dem Weg, sehen uns Fotos und Videos in sozialen Medien an oder bestellen im Internet. Das Smartphone wurde zum ständigen Begleiter - dieser "Abhängigkeit" wollen sich manche Menschen mit dem Digital Detox entziehen, indem sie den digitalen Konsum einschränken oder auf gewisse Geräte oder Apps eine Zeit lang verzichten. Tipp: Mit einer Armbanduhr und einem Taschenkalender schaut man gleich gar nicht mehr so oft aufs Handy.
Auto-Fasten
Durch die Klimakrise überdenken auch viele Menschen ihre Mobilitäts-Gewohnheiten und lassen das Auto stehen. Bus, Bim und Bahn sind umweltfreundlichere Alternativen. Wer kurze Strecken zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch seiner eigenen Gesundheit mit Bewegung an der frischen Luft.
Intervall-Fasten
Beim Intervall-Fasten (intermittierendes Fasten genannt) wechseln sich Fastenzeiten mit Stunden oder Tagen ab, zu denen man normal essen darf. Man nimmt also nur in einem fixen Zeitfenster Nahrung zu sich. Dabei kann man ganze Fastentage einlegen (ein bis drei Tage die Woche) oder stundenweise etwa 14 oder 16 Stunden fasten. Dieser Rhythmus ist besonders alltagstauglich. Man kann beispielsweise von acht Uhr bis 16 Uhr essen und fastet anschließend 16 Stunden. Zu den Essenszeiten ist zwar alles erlaubt, jedoch sollte man zu gesunden Lebensmitteln greifen. In der Fastenzeit sind nur Wasser und ungesüßter Tee erlaubt. Invervall-Fasten soll den Körper entgiften und beim Abnehmen helfen.
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