Kommentar Markus Hackl
Ein Weggang, der vielen weh tut
Momentan wird viel ob der Verhältnismäßigkeit diskutiert, ob man als ungeimpfte Person gekündigt werden darf. Eine Diskussion, die durch die nahende Impfpflicht weiter befeuert wird.
Was aber, wenn man seinen Job riskiert, nur weil man einem allzu menschlichen Gefühl gewähren lässt: Am Sonntag hat sich der Kindberger Stadtpfarrer Andreas Monschein "geoutet": er liebt eine Frau. Pfarrer zu sein und eine Beziehung öffentlich zu machen – das lässt die katholische Kirche noch immer nicht zu, auch im Jahr 2022 nach Christus nicht.
Durch das Zölibat verliert die Kirche zusehends Personal. Viele hält es von Haus aus davon ab, den Priesterberuf zu ergreifen, viele "schummeln" sich durch, indem sie Beziehungen verheimlichen – und jene Mutigen, die sich für den Partner entscheiden, müssen den Hut nehmen.
Andreas Monschein hat mit seiner offenen Art der Kirche gut getan. Dass er nun als Priester aufhören muss, wird der Glaubensgemeinschaft weh tun. Ob deswegen im Vatikan ein Sturm ausbricht, nur weil in Kindberg "ein Radl umgefallen ist", das sei dahingestellt.
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