Kommentar Markus Hackl
Wenn sich Geschichte zu wiederholen beginnt
Zahlreiche Veranstaltungen erinnern an die Aufstände und Kämpfe im Februar 1934. Dabei wird auch der Bezug zur Gegenwart dargestellt. Warum aber ist Erinnerungskultur so wichtig?
BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Zum 90. Mal jähren sich heuer die Februarkämpfe 1934, die Österreich in einen Bürgerkrieg geführt haben. Heimwehr – gestützt vom Dollfuß-Regime – und Mitglieder des republikanischen Schutzbundes mit großer Beteiligung der Sozialdemokraten kämpften gegeneinander. In Folge gab es hunderte Tote vor allem in den österreichischen Industriestädten, so auch in Bruck, Kapfenberg und Leoben.
Mit der Veranstaltungsreihe "Zukunft braucht Erinnerung" wird an die schrecklichen Vorkommnisse erinnert und – ganz wichtig – auch ein Bezug zur Gegenwart dargestellt.
Wie in den 1920er- und 1930er-Jahren beginnt sich auch heute wieder die Gesellschaft tief zu spalten. Viele Historiker sehen eine Parallele zu Entwicklungen vor 90 Jahren und warnen vor den fatalen Folgen, jetzt wieder auf Populisten und Demagogen hereinzufallen.
Sehr oft schwang der Vorwurf vor allem an die geistige Elite in der Zwischenkriegszeit mit, nichts oder viel zu wenig gegen die politische Entwicklung unternommen zu haben. Warum konnte ein Adolf Hitler und der Nazi-Terror nicht frühzeitig gestoppt werden?
Heute müssen wir uns der Frage stellen, warum wir rechtsextremes Gedankengut Schritt für Schritt salonfähig machen, warum die Unterwanderung demokratischer Spielregeln fortschreiten darf. Gerade deshalb ist die Erinnerungskultur so wichtig.
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